In ihren Anfängen ging die Organisation aktiv auf Museen, jüdische Institutionen und auch Einzelpersonen zu. Seitdem hat es ein flächendeckendes Netzwerk aufgebaut. „Zweitzeugen“ führt Interviews mit Holocaust-Überlebenden und dokumentiert die Geschichten anschließend in einer Art Magazin und auch in Podcast-Folgen, mit denen die Kinder und Jugendlichen im nächsten Prozessschritt arbeiten. Darüber hinaus stellt ihnen die Organisation Material zur Verfügung, das es ihnen ermöglicht, die Berichte aus einer analytischen, historischen Perspektive einzuordnen. Alle „Zweitzeugen“-Mitglieder erhalten einen symbolischen Ausweis, sagt Walther: „Um die Auseinandersetzung mit den Biografien abzurunden, werden Briefe an die Überlebenden und ihre Familien geschrieben.“
Auch mit den Überlebenden pflegt die Organisation engen Kontakt. Ehrenamtliche engagieren sich im Dialog mit ihnen und informieren sie regelmäßig über die Arbeit der Organisation. Bisher wurden 37 Interviews geführt. Um die Bildungsarbeit künftig auszubauen, will die Organisation künftig auch die Geschichten anderer Gruppen wie Sinti und Roma erforschen.