1974 waren Hoeneß und Beckenbauer als Bayern-Stars gemeinsam Weltmeister geworden. Später führten sie den Rekordmeister über Jahrzehnte zu mehreren Titeln.
Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat bei der Trauerfeier für den verstorbenen Franz Beckenbauer bewegende Worte für seinen langjährigen Weggefährten gefunden. Hoeneß wirkte sehr emotional bei seiner Rede, hatte sichtlich mit den Tränen zu kämpfen.
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„Vor 58 Jahren war ich als Austauschschüler in Birmingham. Da habe ich den Franz zum ersten Mal als Spieler gesehen. Und habe mir gedacht: ‚Wenn du mal mit dem zusammenspielen kannst, das wäre das Allerhöchste'“, stieg Uli Hoeneß in seine Rede ein. Ihm war es später dann gelungen, beide spielten sowohl beim FC Bayern als auch in der deutschen Nationalmannschaft viele Jahre zusammen.
Hoeneß weiter: „Er war immer ein Mensch, der bescheiden war. Wenn ich auf dem Platz nicht mehr wusste, wohin mit dem Ball: Beim Franz war er sicher. Wir haben viele Jahre zusammengespielt, wir haben viel zusammen gewonnen. Aber wir haben auch das ein oder andere Spiel verloren.“ Was dabei wichtig war, so Hoeneß: „Von Franz konnte man nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern überall aus dem Leben lernen.“
Dabei hob der ehemalige Boss des deutschen Rekordmeisters hervor, dass es Beckenbauers große Fähigkeit war, sich um andere zu kümmern. „Er war unser Kapitän. Wenn man ein Problem hatte, dann ging man zum Franz. Er war immer da für andere, er hat nie nach oben gebuckelt und nach unten getreten, sondern umgekehrt“, so Hoeneß. Und: „Er war großzügig ohne Ende.“
Beckenbauers Meisterstück, der sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister geworden war, vollbrachte er laut Hoeneß, als er 2006 die WM nach Deutschland holte. „Er hat jahrelang sich den Hintern aufgerissen, ist in die hintersten Flecken der Welt gereist, um die Stimmen für ein Votum für Deutschland zu holen. Wir sind hier in der Allianz Arena, einem der schönsten Stadien der Welt. Die wäre nie gebaut worden, wenn Franz nicht die WM nach Deutschland geholt hätte“, erklärte Uli Hoeneß deutlich.
Und schloss mit den bewegenden Worten: „“Jetzt bis du zwölf Tage tot, Franz. Um ehrlich zu sein, du fehlst mir sehr. Ruhe in Frieden.“