Nach zwei gescheiterten Missionen ist Japan jetzt Mondlande-Nation. Die unbemannte Sonde „Slim“ setzte in einem Krater des Erdtrabanten auf.
Ein großer Triumph für die japanische Raumfahrt: Das Land hat am Nachmittag sein Miniraumschiff „Slim“ punktgenau in einem Krater des Erdtrabanten gelandet. Damit ist Japan nach den USA, der Sowjetunion, China und Indien das fünfte Land, dem das geglückt ist.
Der Landeanflug von „Slim“ begann um 16 Uhr unserer Zeit und dauerte rund 20 Minuten. Die ersten beiden Versuche Japans, auf dem Mond zu landen, waren 2022 und 2023 missglückt.
Das 2,4 Meter lange und 1,7 Meter breite Raumfahrzeug landete im sogenannten Shioli-Krater, der einen Durchmesser von weniger als 300 Metern hat. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dort der Mondmantel, die noch kaum erforschte Schicht unter der Kruste, von der Oberfläche aus zugänglich ist.
„Slim“ sucht nach Wasservorkommen
Aufgabe von „Slim“ – abgekürzt für „Smart Lander for Investigating Moon“ – wird es sein, Gestein zu untersuchen und nach Wasser auf dem Mond zu forschen. Die auf dem Mond gesammelten Daten sollen im Rahmen des von den USA geleiteten Artemis-Programms verwendet werden.
Mit diesem Programm will die Nasa nach mehr als 50 Jahren wieder Menschen auf den Mond bringen, allerdings wurde die Mondlandemission „Artemis 3“ erst vorige Woche auf September 2026 geschoben.
Erst vor wenigen Tagen scheiterte eine US-Privatmission, die den Lander „Peregrine“ zum Erdtrabanten geschickt hatte wegen technischer Schwierigkeiten. Am Donnerstag war die Mondsonde bei einem kontrollierten Wiedereintritt in der Erdatmosphäre verglüht.
Eigentlich hätte die Kapsel im Februar in einem Gebiet mit dem Namen Sinus Viscositatis (Bucht der Klebrigkeit) landen und die erste – unbemannte – US-Mondlandung seit der Apollo-Mission vor über 50 Jahren perfekt machen sollen.