NRW-Innenminister Herbert Reul wies in Bezug auf die mutmaßliche Ausspähung der Deutzer Kirmes in Köln alle Kritik zurück.
NRW-Innenminister Herbert Reul hat die Vorwürfe einer Informationspanne im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Ausspähung der Kirmes in Deutz durch Terrorverdächtige zurückgewiesen. Die Kölner Polizei sei laut einem Bericht nicht vom Bundeskriminalamt (BKA) über die Vorgänge an Ostern 2023 informiert worden.
Reul argumentierte, dass es je nach Perspektive gute Gründe gebe, nicht jede Bewegung von Gefährdern den lokalen Polizeibehörden mitzuteilen. „Dadurch könnten die Quellen der Informationen gefährdet oder die Ermittlungen kaputt gemacht werden“, erklärte er dem Innenausschuss des Landtags am Donnerstag.
Polizei bei Terrorwarnung um den Dom eng eingebunden
Er betonte auch, dass bei den Terrorwarnungen rund um den Kölner Dom die Kölner Polizei eng eingebunden gewesen sei. In wenigen Tagen habe es zehn Sitzungen des Gemeinsamen Terrorabwehrzentrums in Berlin gegeben, an denen die Kölner Polizei mehrfach direkt teilgenommen habe. Die internationale Zusammenarbeit bei der Terrorabwehr funktioniere gut, so Reul weiter.
Der Hintergrund: Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte berichtet, dass die Verdächtigen aus Zentralasien am Ostermontag 2023 auf der Kirmes von verdeckten Fahndern beobachtet worden seien. Sie sollen als Anhänger des sogenannten Islamischen Staats (IS) zahlreiche Fahrgeschäfte getestet und Fotos von der Umgebung gemacht haben.
Am 6. Juli 2023 wurden insgesamt neun Terrorverdächtige von der Bundesanwaltschaft und der niederländischen Justiz festgenommen. Sie werden dem IS-Ableger „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ (ISPK) zugerechnet und sollen Kontakt zu Männern gehabt haben, die in Anschlagspläne auf den Kölner Dom an Silvester involviert sein sollen.