Krankenhaus-Chef vor Wahl
DKG-Chef: „Haben eine seltsame Haltung zur Migration“
Aktualisiert am 21.02.2025 – 08:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Migrationsdebatte hat in Deutschland an Fahrt aufgenommen. Ohne Zuwanderung geht es nicht, erklärt der Chef der deutschen Krankenhäuser.
Das deutsche Gesundheitssystem steht vor massiven Herausforderungen. Ein zentraler Punkt: der Fachkräftemangel. Ohne ausländische Arbeitskräfte würde das System zusammenbrechen, sagt Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) im Gespräch mit der „Apotheken Umschau“.
„Unser Gesundheitswesen ist auf Migranten angewiesen“, stellt Gaß klar. In deutschen Krankenhäusern seien mittlerweile rund 20 Prozent der Pflegekräfte aus dem Ausland. Auch bei Ärzten sei der Anteil hoch. Ohne diese Fachkräfte würden viele Kliniken nicht mehr funktionieren.
Gaß betont, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb um medizinisches Personal stehe. „Wir sind in der Konkurrenz mit anderen wohlhabenden Ländern“, sagt er. Deshalb brauche es attraktivere Arbeitsbedingungen.
Neben dem Mangel an Personal sieht Gaß auch Probleme in der Arbeitsbelastung: „Unsere Krankenhäuser arbeiten seit Jahren am Limit.“ Pflegekräfte und Ärzte seien stark belastet, was die Attraktivität der Berufe mindere.
Hinzu komme ein gesellschaftliches Problem: „Wir haben in Deutschland eine seltsame Haltung zur Migration.“ Fachkräfte aus dem Ausland seien essenziell, würden aber nicht immer entsprechend anerkannt.
Um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen, fordert Gaß gezielte Maßnahmen:
Deutschland müsse schnell handeln, um einen Kollaps der medizinischen Versorgung zu verhindern. „Ohne ausländische Fachkräfte geht es nicht“, warnt Gaß. „Ohne Fachkräfte aus dem Ausland könnten wir also die Patientenversorgung in dieser Form nicht mehr gewährleisten: Man müsste noch länger auf Termine warten, viele geplante Operationen wären nicht möglich. Wir müssten auf Notbetrieb umstellen und uns neu organisieren.“