Wahlaufruf für SPD
Grüne in Cottbus wollen keine Erststimmen
19.02.2025 – 21:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Grünen in Cottbus verzichten bei der Bundestagswahl auf Erststimmen. Profitieren soll die SPD, darunter leiden die AfD.
Die Grünen im Landkreis Cottbus wollen bei der anstehenden Bundestagswahl zu Gunsten der SPD auf Erststimmen verzichten. Das schreibt die Partei bei Instagram. Nach interner Debatte habe man sich darauf verständigt, auf eine Direktkandidatur zu verzichten. Stattdessen wolle man die „aussichtsreiche Kandidatur einer demokratischen Partei“ unterstützen. Auf diesem Wege soll ein Sieg der AfD in der Region verhindert werden.
„Wir möchten, dass unser Wahlkreis von einer Person vertreten wird, die fest auf dem Boden des Grundgesetzes steht“, erklärt Co-Kreisvoristzende Doris Tuchan. „Für uns kommen weder Kandidaten in Frage, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft werden noch solche, die sich nicht klar gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD positionieren.“
Deshalb empfehlen die Grünen die Wahl der SPD-Bundestagsabgeordneten Maja Wallstein. Diese sei eine „verlässliche Demokratin“, deren „kontinuierlicher und engagierter Einsatz für Toleranz, Respekt und Vielfalt, gegen Hass, Hetze und Rechtsextremismus kein Feigenblatt“ sei, erklärte Christoph R. Alms, der Co-Vorsitzende des Grünenkreisverbands Cottbus.
Trotz des Verzichts auf die Erststimme bitten die Grünen ihre Wählerinnen und Wähler, sie doch mit der Zweitstimme zu wählen. Diese, so schreiben es die Grünen, sei nicht nur eine Stimme für die „Stabilisierung der Brandmauer gegen Rechtsextremismus im Deutschen Bundestag“, sondern stehe auch für „besseren Klima- und Naturschutz, Investitionen in eine sichere, bezahlbare Zukunft sowie konkrete Anstrengungen für ein einiges Europa“.
Der Wahlkreis Cottbus-Spree-Neiße wird seit 2021 von der Sozialdemokratin Maja Wallstein direkt vertreten. 2013 und 2017 gewann die CDU den Wahlkreis direkt, 2009 Die Linke und 2005 die SPD. Aktuelle Umfragen sehen den AfD-Kandidaten Lars Schieske deutlich vorne. Während seiner Zeit im Landtag stufte der Verfassungsschutz Brandenburg Schieske als einen von sechs Rechtsextremen in der AfD-Fraktion ein.