New York, Düsseldorf Der Elektro-Autobauer Tesla muss insgesamt knapp 700.000 Fahrzeuge wegen möglicherweise sicherheitsgefährdender Mängel zurückrufen. Binnen weniger Tage folgte auf einen umfangreichen Rückruf für die USA ein weiterer für China.
Laut der chinesischen Marktaufsichtsbehörde geht es um 200.000 Fahrzeuge, davon 144.000 in China produzierte und 35.000 importierte „Mannequin 3“ sowie 20.000 importierte Oberklasselimousinen „Mannequin S“. Der Elektropionier generiert rund ein Fünftel seines Umsatzes in China, dem weltweit größten Markt für Elektro-Autos.
Berichten zufolge geht es um die gleichen Sicherheitsrisiken, die zuvor in den USA von der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA moniert wurden. Auf Teslas Heimatmarkt sind alle 356.000 Autos der Reihe „Mannequin 3“, die 2017 bis 2020 gebaut wurden, betroffen.
Bei ihnen könnte durch Öffnen und Schließen des Kofferraumdeckels der Kabelbaum der Rückfahrkamera beschädigt werden und ausfallen. Das ist kurz vor dem Jahreswechsel durch mehrere Medienberichte bekannt geworden.
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Hinzu kommen in den USA 119.000 Autos des „Mannequin S“ mit den Baujahren 2014 bis 2021. Hier bestünde die Gefahr, dass sich die Motorhaube unerwartet öffnet, wenn ein Verriegelungsmechanismus gelöst wird, heißt es. Dies könne „die Sicht des Fahrers behindern und die Unfallgefahr erhöhen“.
State of affairs in Deutschland noch unklar
Ob von den Mängeln auch Fahrzeuge in Deutschland betroffen sind, ist noch offen. Das dafür zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg hatte bis zum Sonntag noch keine Stellungnahme abgegeben.
Tesla hatte zuletzt Gewinne in Milliardenhöhe eingefahren. Der Wettbewerb auf dem Markt für E-Autos nimmt allerdings deutlich zu. Tesla bekommt sowohl durch junge Unternehmen wie Rivian und Lucid Konkurrenz, als auch durch die traditionsreichen Hersteller wie Common Motors, Ford und Volkswagen. Qualitätsprobleme sind da besonders schlecht fürs Picture.
Absatzrekord im vierten Quartal
Ungeachtet der aktuellen Qualitätsprobleme hat Tesla im vierten Quartal 2021 einen weiteren Absatzrekord hingelegt. Es seien von Oktober bis Dezember 308.600 E-Autos an Verbraucher geliefert worden, teilte der US-Konzern mit. Grund sei auch die erhöhte Produktion des Werkes in China. Tesla übertraf damit die Erwartungen von Analysten, die mit einem Absatz von 263.000 verkauften Fahrzeugen gerechnet hatten. Tesla-CEO Musk will in diesem Jahr seinen massiven Expansionskurs fortsetzen. Tesla baut zwei neue Werke in Austin, Texas und in Grünheide bei Berlin.
Mit Agenturmaterial
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