Kehlkopfkrebs kann – je nach Lage des Tumors – zu unterschiedlichen Symptomen führen, etwa Heiserkeit. Bei welchen Anzeichen ein Arztbesuch fällig ist.
Probleme im Bereich des Kehlkopfs können viele Ursachen haben. Vorübergehende Heiserkeit ist zum Beispiel oft das Anzeichen eines (meist harmlosen) Infekts. Wer aber anhaltende Beschwerden hat, sollte diesen auf den Grund gehen. Denn mitunter steckt eine ernste Erkrankung dahinter – etwa Kehlkopfkrebs.
Gut zu wissen: Im Vergleich zu vielen anderen Krebsarten wie Darmkrebs ist Kehlkopfkrebs selten. Dennoch ist es wichtig, eine Krebserkrankung auszuschließen, wenn die Beschwerden andauern und/oder schlimmer werden. Denn je früher der Krebs erkannt und behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen.
Im Jahr 2020 bekamen in Deutschland rund 3.200 Personen die Diagnose Kehlkopfkrebs, darunter vor allem Männer. Zum Vergleich: An Darmkrebs erkrankten 2020 rund 55.000 Menschen.
Der Kehlkopf ist eine Art Röhrchen, das den Rachen mit der Luftröhre verbindet – dort, wo Speise- und Luftröhre kreuzen. Am oberen Ende des Kehlkopfs befindet sich der Kehldeckel (Epiglottis). Er erfüllt eine wichtige Funktion: Beim Schlucken klappt er zu und verhindert so, dass Flüssigkeit oder Nahrung in die Luftröhre gelangt.
In der Mitte des Kehlkopfs sitzen die Stimmlippen. Sie ermöglichen das Bilden von Tönen. Neben den Stimmlippen liegen die Stimmbänder. Zwischen den Stimmlippen ist ein kleiner Spalt: die Stimmritze (Glottis). Mithilfe der Stimmbänder sowie der Kehlkopfmuskeln geraten die Stimmlippen beim Ausatmen in Schwingung, sodass ein Ton entstehen kann. Im Zusammenspiel mit Mund und Zunge kann der Mensch auf diese Weise verschiedenste Geräusche und Klänge bilden.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Die ersten Anzeichen von Kehlkopfkrebs sind oft unspezifisch und treten auch im Rahmen vieler anderer Krankheiten auf. Bei bestimmten Symptomen ist jedoch ein Arztbesuch zu empfehlen. Das gilt insbesondere bei länger anhaltenden Beschwerden mit
- der Stimme, etwa in Form von Heiserkeit, und/oder
- dem Schlucken und damit einhergehendem Fremdkörpergefühl im Hals.
Nicht immer ist Kehlkopfkrebs mit Heiserkeit verbunden. Auch Schluckstörungen sind ein mögliches Anzeichen. Welche Beschwerden zu spüren sind, hängt vor allem davon ab, welcher Bereich des Kehlkopfs betroffen ist. Fachleute unterscheiden zwischen Kehlkopfkrebs
- in Höhe der Stimmbänder und -lippen (glottisches Karzinom),
- oberhalb der Stimmlippen (supraglottisches Karzinom) und
- unterhalb der Stimmlippen (subglottisches Karzinom).
Die meisten Tumoren des Kehlkopfs bilden sich im Bereich der Stimmlippen. Ein mögliches Anzeichen für Kehlkopfkrebs ist dann insbesondere Heiserkeit, die länger anhält. Weitere Beschwerden können sein:
- Halskratzen
- der Drang, sich häufig räuspern zu müssen
- anhaltender Husten
- im weiteren Verlauf: Atemgeräusche, Atemnot
Befindet sich der Tumor oberhalb der Stimmlippen, haben erkrankte Personen häufig Schluckbeschwerden. Auch ein Fremdkörper-/Kloßgefühl oder Schmerzen im Bereich des Kehlkopfs können Anzeichen sein. Die Schmerzen strahlen manchmal bis in die Ohren aus.
Tumoren unterhalb der Stimmlippen bereiten oft längere Zeit keine Beschwerden. Erst wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben, können Symptome wie Heiserkeit oder Atemprobleme auftreten.
Kehlkopfkrebs kann zu verschiedenen Begleitsymptomen führen. Manche Betroffene bemerken etwa schon frühzeitig geschwollene Lymphknoten im Bereich des Halses.
Wenn der Tumor größer wird, können diverse weitere Beschwerden auftreten. Dazu zählen unter anderem Gewichtsverlust, starke Probleme beim Schlucken, Atemprobleme, ausgeprägte Stimmstörungen und/oder Schmerzen, die bis in den Kopf und Nacken ausstrahlen.
Mögliche Anzeichen: wann zum Arzt?
Personen mit anhaltender Heiserkeit und/oder einer permanent veränderten Stimme sollten sich spätestens nach vier Wochen von einem HNO-Arzt oder einer HNO-Ärztin untersuchen lassen. Im Rahmen einer Kehlkopfspiegelung lässt sich herausfinden, ob es sich tatsächlich um Krebs handelt oder nicht.
Auch bei diesen Symptomen ist nach spätestens einem Monat eine Untersuchung nötig:
- Probleme beim Sprechen
- Probleme beim Atmen, ungewöhnliche Geräusche beim Ausatmen
- anhaltendes Fremdkörpergefühl oder Kratzen im Hals (vor allem einseitig)
- Schmerzen, die bis ins Ohr ausstrahlen
- Probleme beim Schlucken (zum Beispiel häufiges Verschlucken) und/oder Schmerzen beim Schlucken
- Husten von Blut
- Schwellung am Hals
- Mundgeruch