Auf dem Frankfurter Flughafen
Bericht: Mann umarmt Scholz auf Crack – Anklage erhoben
Aktualisiert am 20.12.2024 – 00:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Mann, der Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Rollfeld des Frankfurter Flughafens umarmte, muss vor Gericht. Ihm drohen zwei Jahre Haft.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat laut einem Bericht Anklage gegen einen 50-jährigen Mann erhoben, der im Mai 2023 für einen Sicherheitsvorfall an dem Frankfurter Airport sorgte, der hohe Wellen in Sicherheitskreisen geschlagen hatte. Dem Mann werde Gefährdung des Straßenverkehrs und Hausfriedensbruch vorgeworfen, sagte der Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Dominik Mies, der Deutschen Presse-Agentur.
Der Mann hatte sich mit seinem privaten Fahrzeug unbefugt dem Konvoi von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angeschlossen und war bis auf das Rollfeld des Flughafens gelangt.
Dort umarmte er den Kanzler, bevor Sicherheitskräfte ihn festnehmen konnten. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, wirft die Anklage dem Mann nun Gefährdung des Straßenverkehrs und Hausfriedensbruch vor. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Haft. Ein Termin für den Prozess steht laut dem Bericht noch aus.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ergaben die Ermittlungen, dass der Mann unter Einfluss der Droge Crack stand. Er habe die Kanzlerkolonne fälschlicherweise für einen Hochzeitskonvoi gehalten und wollte dem vermeintlichen Brautpaar gratulieren. Eine politische oder ideologische Motivation wurde der „Bild“-Zeitung zufolge in Ermittlerkreisen ausgeschlossen.
Der Vorfall hatte nicht nur Scholz’ Sicherheitskräfte überrascht, sondern auch eine breite Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen für Regierungsmitglieder ausgelöst. Bei dem Zwischenfall, der sich nach einem Besuch des Kanzlers bei der Europäischen Zentralbank ereignete, waren sowohl das Bundeskriminalamt (BKA) als auch die hessische Landespolizei involviert.
Beide Behörden machten daraufhin einander Vorwürfe: Das BKA kritisierte die Landespolizei, die das letzte Fahrzeug des Konvois stellte, während diese dem BKA Fehler in der Einsatzkoordination vorwarf. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte unmittelbar nach dem Vorfall eine umfassende Aufklärung angekündigt, um solche Pannen künftig zu vermeiden.