Website nicht erreichbar
Cyber-Angriff legte Faesers Ministerium lahm
17.12.2024 – 18:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Webseite von Nancy Faesers Behörde war über Stunden nicht erreichbar. Die Hintergründe sind noch unklar.
Ein gezielter Cyber-Angriff hat die Internetseite des Bundesinnenministeriums (BMI) lahmgelegt. Am Samstag war die Webseite der Behörde von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mehrere Stunden nicht erreichbar.
Wie ein Sprecher des Ministeriums der „Bild“ bestätigte, wurde die Nichtverfügbarkeit der Seite durch einen DDoS-Angriff verursacht. Bei sogenannten Distributed-Denial-of-Service-Angriffen wird ein Server mit einer Flut von Anfragen bombardiert, bis er die Last nicht mehr bewältigen kann und zusammenbricht.
Der Angriff ereignete sich zwischen 12.30 Uhr und 14.30 Uhr. Nutzer erhielten in dieser Zeit nur die Fehlermeldung „Service unavailable“ – Dienst nicht verfügbar. Wer hinter der Attacke steckt, ist bislang unklar. „Zu den Hintergründen können wir noch keine Aussagen treffen“, teilte das BMI mit. Die Analyse der Attacke wird durch das Informationstechnikzentrum Bund (ITZ) durchgeführt, das als zentraler IT-Dienstleister des Bundes fungiert.
Faeser hatte bereits Anfang November auf die steigenden Gefahren durch Cyber-Angriffe hingewiesen. Bei der Vorstellung eines Lagebildes zur Cybersicherheit betonte sie: „Wir müssen uns gegen Bedrohungen durch Hackerangriffe, Manipulationen und Desinformation besonders wappnen.“ Faeser hob hervor, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine auch für die IT-Sicherheit in Deutschland eine „Zeitenwende“ darstelle.
DDoS-Angriffe gelten in Deutschland als Straftat und können mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Besonders kritisch wäre ein solcher Angriff in Krisen- oder Kriegssituationen, wenn Informationskanäle unterbrochen wären.
Die Sicherheitsvorkehrungen des ITZ, das rund 4.500 Mitarbeiter zählt und dem Bundesfinanzministerium unterstellt ist, sind in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand von Diskussionen gewesen. Experten mahnten wiederholt eine bessere Krisenfestigkeit der IT-Strukturen an.