Düsseldorf Peek & Cloppenburg will sich neu aufstellen. Bis 2026 will der Modehändler mit Hauptsitz in Düsseldorf und Wien „der führende Omnichannel-Multimarken-Händler in Europa für Trend werden“. Doch zunächst gibt sich Peek & Cloppenburg clear.
Für das Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete das Unternehmen netto nur etwas mehr als eine Milliarde Euro. Das sind mehr als 400 Millionen Euro und 28 Prozent weniger als vor der Coronapandemie. Die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen habe bei minus 4,8 Prozent gelegen, der Verlust bei knapp 50 Millionen Euro. Das gab das Familienunternehmen an diesem Montag bekannt. Im Jahr 2019 conflict der Umsatz bereits um 1,5 Prozent gesunken. Damals erwirtschaftete der Modehändler aber noch einen Gewinn von rund 115 Millionen Euro.
Auch die Wiener Gesellschaft, die hinzugerechnet werden muss, setzte mit 560 Millionen Euro rund 30 Prozent weniger um. Zur Düsseldorfer Gesellschaft zählen Deutschland, Schweiz und Westeuropa, zur Wiener Gesellschaft Österreich und Osteuropa. Die Herrenbekleidungskette Anson’s gehört ebenfalls zum Unternehmen. Unter den Namen Trend ID und peek-cloppenburg.de betreibt der Konzern Onlineshops und mit Stylebop Onlinehandel im Luxussegment.
Zum, am Schluss dieser Woche endenden, laufenden Geschäftsjahr 2021 gibt sich Peek & Cloppenburg erneut verschwiegen. Auf Nachfrage des Handelsblatts teilte das Unternehmen mit, dass man im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 mit einem ähnlichen Rückgang rechne wie 2020.
Prime-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Das Unternehmen habe 2021 weiter in seine Verkaufshäuser investiert und mehr als 21.000 Quadratmeter Verkaufsfläche hinzugewonnen. Die Folgen der Coronapandemie fordert Peek & Cloppenburg wie viele Modehändler heraus: Schließungen, Maskenpflicht und die 2G-Regel erschweren die Geschäfte im stationären Handel. Zugleich offenbarte die Pandemie, wie viel Nachholbedarf der Modehandel im Onlinegeschäft hat – auch Peek & Cloppenburg.
Ex-Daimler-Supervisor Hert: Mann mit viel Verantwortung
Das Unternehmen teilte mit, dass es 2021 sein Pop-up-Konzept an sieben Standorten außerhalb der stationären Verkaufsflächen ausgerollt habe, das aber auch von den Auswirkungen der Pandemie betroffen conflict. Mit dem Konzept hatte Peek & Cloppenburg temporär Outlet-Middle in verschiedenen Städten eröffnet, um Warenüberhänge zu verkaufen.
Der Konzern befindet sich derzeit in einer Transformation. Im Frühjahr hatte das Unternehmen die dänische Division-Retailer-Kette Magasin du Nord übernommen. Zur Transformation gehört auch das Thema Nachhaltigkeit. Doch dazu veröffentlicht das Unternehmen bislang keine Zahlen oder Ziele. Zuletzt conflict Peek & Cloppenburg eher mit neuen Personalien in die Schlagzeilen geraten.
So ist der frühere Daimler-Supervisor Edgar Hert – der 2018 zu Peek & Cloppenburg kam und für den Gesamteinkauf zuständig ist – inzwischen auch für IT, IBC, Logistik, das Onlinegeschäft, die Kundenbindung, das Private und die Unternehmenskommunikation verantwortlich.
Bei IBC (Worldwide Manufacturers Firm KG) kommt mit Marcus Dieckmann ebenfalls ein Branchenfremder als Geschäftsführer in Teilzeit in das Unternehmen. IBC ist die Sparte, die sich um die Eigenmarken kümmert. Markenspezialist Dieckmann, der Rose Bikes lange führte, ist inzwischen in den Beirat des Fahrradhändlers gewechselt. Er beginnt seine neue Aufgabe zum 10. Januar 2022.
Mehr: Der Düsseldorfer Modehändler holt Marcus Diekmann als Geschäftsführer – allerdings nur in Teilzeit. Trotzdem sind die Erwartungen hoch