Erkältung, Grippe und auch Infektionen mit dem Coronavirus sind häufige Ursachen für eine akute Bronchitis. Was hinter rasselndem Husten stecken kann.
Rasselnder Husten lässt sich unter anderem auf eine verstärkte Schleimbildung in den Atemwegen zurückführen. Was den Hustenreiz lindern kann und wann Betroffene zum Arzt gehen sollten.
Das Symptom Husten entsteht, wenn spezielle Rezeptoren in Rachen, Kehlkopf, Luftröhre und den Bronchien gereizt werden, etwa durch Staub oder Schleim. Eine akute Bronchitis, also eine akute Entzündung der Bronchien, welche meist infolge einer Erkältung oder Grippe auftritt, ist eine häufige Ursache für starken Reizhusten, der von rasselnden Geräuschen und Auswurf begleitet sein kann.
Meist sind die weiter verzweigten unteren Atemwege betroffen. Oft begleitet Fieber die akute Bronchitis. Bei einem unkomplizierten Verlauf lassen die Beschwerden nach kurzer Zeit von selbst nach. Bei einer verschleppten Bronchitis ist es möglich, dass es zur Lungenbeteiligung kommt.
Ein rasselndes und oftmals pfeifendes Atemgeräusch beim Einatmen deutet auf eine Verengung oder Verlegung im oberen Bereich der Atemwege hin, zum Beispiel im Bereich des Kehlkopfes, der Luftröhre oder der Hauptbronchien. Deutlich wahrnehmbare Atemgeräusche beim Ausatmen deuten auf eine Betroffenheit der unteren Atemwege hin, etwa auf eine Lungenerkrankung.
Rasselnder Husten aufgrund einer Erkältung ist oftmals auf entzündete und geschwollene Schleimhäute der oberen Atemwege sowie eine verstärkte Schleimbildung zurückzuführen, welche den Atemstrom beeinflussen. Die Luft, die beim Atmen und Husten entweicht, hat mehr Widerstand – was entsprechende Geräusche verursacht. Auch Heiserkeit begleitet eine akute Bronchitis häufig.
Eine akute Bronchitis, die durch Viren verursacht wird, heilt in den meisten Fällen von selbst wieder aus. Komplikationen treten nur selten auf. Eine Behandlung mit Medikamenten ist meist nicht notwendig. Präparate werden vor allem eingesetzt, um die Symptome zu lindern und das Krankheitsgefühl der Betroffenen zu verbessern. So sollen beispielsweise Halstabletten dabei helfen, Halsschmerzen zu lindern. Hustensäfte sollen dem Hustenreiz entgegenwirken und das Abhusten von Schleim unterstützen.
„Die Behandlung einer akuten Bronchitis richtet sich in erster Linie nach der Ursache. Bei der viral verursachten Bronchitis reicht die Behandlung der Beschwerden. Eine durch Bakterien mitverursachte Bronchitis hingegen muss nach Möglichkeit abstrichgerecht mit Antibiotika behandelt werden“, sagt Dr. Michael Deeg, Vorsitzender des Landesverbandes Baden vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.
Es gibt verschiedene Hausmittel, die helfen, Husten zu lindern und den Abtransport von Hustensekret zu unterstützen. Ein bedeutendes, aber einfaches Hausmittel ist eine reichliche Flüssigkeitszufuhr. Warmer Tee beispielsweise kann kurzzeitig Halsschmerzen und den Hustenreiz mildern.
Die Flüssigkeit unterstützt zudem die Verflüssigung und den Abtransport von Sekret – im Hals wie in der Nase. Auch können gut durchfeuchtete Schleimhäute leichter abschwellen. Zudem verbessert sich die Durchblutung, was die Erregerabwehr fördert. Beliebte Erkältungstees sind Kräutertees mit Kamille, Salbei, Fenchel, Spitzwegerich oder Thymian. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken sanft entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell.
Warme Suppen mit weichem Gemüse und Suppeneinlage können ebenfalls wohltuend sein. Sie versorgen den Körper mit Flüssigkeit, Mineralstoffen und Vitaminen. Zugleich lässt sich Suppe leicht schlucken – was bei Halsschmerzen von Vorteil ist.
Dr. med. Michael E. Deeg ist Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.
Inhalieren ist ein weiteres beliebtes und einfaches Hausmittel gegen Husten. Inhalieren befeuchtet die gereizten Schleimhäute der Atemwege, unterstützt ihr Abschwellen sowie die Verflüssigung des Schleims. Prinzipiell reicht zum Inhalieren ein Topf oder eine Schüssel mit warmem Wasser aus. Etwa zehn Minuten sollten Kranke täglich inhalieren, um akute Beschwerden bei Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen und Husten zu lindern.
Zum Inhalieren sollte man sich ein Handtuch über den Kopf ziehen und zum heißen Gefäß einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten. Das Wasser sollte angenehm warm sein und darf auf keinen Fall kochen. Beim Inhalieren über einem Topf sollte man normal atmen und immer mal wieder das Handtuch lüften. Das schont den Kreislauf und beugt Schwindel vor.
„Zusätze müssen nicht zwingend ins Wasser gegeben werden. Wer möchte, kann unterstützend Kamillenblüten, Salbei oder ätherische Öle hinzugeben, sollte aber das richtige Mischungsverhältnis mit seinem HNO-Arzt oder Apotheker abstimmen“, rät der HNO-Arzt.