Atmosphäre der Angst?
Schwere Vorwürfe an Grundschule: Stadt stellt Rektorin frei
Aktualisiert am 27.11.2024 – 09:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Über Jahre hinweg soll die Rektorin einer Bremer Grundschule Kinder schikaniert und vorgeführt haben. Nun reagiert die Stadt und stellt die Lehrerin zunächst frei.
Als Reaktion auf die schweren Vorwürfe gegen die Rektorin der Grundschule Stader Straße in Bremen hat die Stadt die Lehrerin zunächst bis Ende Januar 2025 vom Dienst freigestellt. Das teilte die Bildungsbehörde am Montag mit. Demnach wolle man „mit dieser Maßnahme eine Grundlage schaffen, um den derzeit deutlich gestörten Schulfrieden wiederherstellen zu können“, teilte eine Sprecherin des Ressorts mit.
Mehrere Eltern machen der Rektorin schwere Vorwürfe: So soll die Lehrerin mehrfach Schüler vor anderen Mädchen und Jungen bloßgestellt und vorgeführt haben. Das berichtete zunächst der „Weser Kurier“. Ein Junge sei beispielsweise wiederholt vor den Mitschülern beleidigt worden. Die Rektorin habe, so der Bericht, den Jungen als „dumm“ bezeichnet und gesagt, er solle sich schämen. Ein anderer Junge sei mehrfach zum sogenannten Fegedienst verdonnert worden. Konkret habe der Junge das Klassenzimmer fegen müssen – erst, wenn er damit fertig gewesen sei, hätten auch seine Klassenkameraden das Zimmer für die Pause verlassen dürfen. Zudem hätte sogenanntes Strafsitzen vor dem Rektorinnenzimmer auf der Tagesordnung gestanden.
Grundsätzlich, das berichtet auch das Regionalmagazin „buten und binnen“, habe unter der Leitung der Rektorin eine Atmosphäre der Angst geherrscht. Das hätten zahlreiche Kinder und Eltern bestätigt, die sich an die Redaktion gewandt hatten. Die Lehrkraft soll wiederholt ein strenges und häufig unangemessenes Strafsystem angewandt haben, sodass es Kinder gab, die bereits ab der zweiten Klasse nicht mehr in die Schule gehen wollten. Unter anderem habe es Kinder gegeben, die zur Strafe nicht auf die Toilette gehen durften – und dann einnässten.
Zunächst hatte die zuständige Bildungsbehörde noch mitgeteilt, ihr sei „nicht ein einziger Fall bekannt“, nun wurde die betreffende Lehrerin dennoch freigestellt. Man wolle die Vorwürfe aufarbeiten, Workshops anbieten und eine externe Moderation einschalten. Außerdem sei, so „buten un binnen“, die Innenrevision der Bildungsbehörde eingeschaltet worden. Diese soll jetzt unter anderem Schriftverkehr überprüfen und Unterlagen auswerten.