„Orange the World“
In Gedenken an getötete Frauen: Besondere Aktion am Schlossplatz
22.11.2024 – 08:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Unter dem Motto „Orange the World“ läuft eine UN-Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Auch Braunschweig beteiligt sich.
Die Farbe Orange dürfte am Montag, 25. November, an einigen Ecken in Braunschweig auffallen. Denn: Die Stadt beteiligt sich an einer weltweiten UN-Kampagne unter dem Motto „Orange the World“.
Hintergrund ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, an dem die UN-Women zu Aktionen in den einzelnen Städten aufruft. Laut einer Pressemitteilung der Löwenstadt werde es deshalb am Montag etwa auf den LED-Tafeln am Brawo-Park, bei der Sparkasse am Alten Bahnhof, in einem Kinospot im Universum, auf der Newshall des Pressehauses und auf den Fahnen vor dem Altstadtrathaus orange.
Eine besondere Aktion hat sich der Braunschweiger Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen ausgedacht. Auf dem Schlossplatz stehen am Montag von 13 bis 17 Uhr 155 Holzkreuze – als Zeichen für 155 Frauen, die im Jahr 2023 bundesweit von ihren (Ex-)Partnern getötet wurden. Passanten können mit Trauerkarten, Grablichtern oder Rosen Anteil nehmen und sich über Anlaufstellen für Hilfe informieren.
In der Mitteilung der Stadt heißt es: „Gewalt gegen Frauen wird oft bagatellisiert, vor Jahren war Partnerschaftsgewalt eine ‚Privatsache‘ und kein offizielles Gewaltdelikt.“ Dies habe sich durch jahrelange Arbeit und Aktionen geändert. „Auch deshalb ist der 25. November als jährlicher weltweiter Tag gegen Gewalt an Frauen so wichtig“, so die Stadt.
Informationen zur Prävention häuslicher Gewalt gibt es an dem Tag außerdem an mehreren öffentlichen Orten. Vor dem kleinen Haus des Staatstheaters berät der Soroptimist Club Braunschweig gemeinsam mit der Frauenberatungsstelle und verteilt symbolisch Orangen. Das Netzwerk „FGM/C in Braunschweig“ steht mit einem Infostand zum Thema „Weibliche Genitalverstümmelung“ von 12 bis 15 Uhr auf dem Kohlmarkt.
Wie die Stadt unter Berufung auf Zahlen des Bundeskriminalamts mitteilt, liegt die Zahl der Gewaltopfer in Partnerschaften im Jahr 2023 bei 167.865. Dabei waren zu 80 Prozent Frauen betroffen. „Das sind höchst alarmierende Zahlen, die aber wegen der großen Dunkelziffer nicht einmal das ganze Ausmaß der Gewalt gegen Frauen abbilden“, so die Stadt. Die 2017 von Deutschland ratifizierte Istanbul-Konvention definiert Gewalt gegen Frauen klar als Diskriminierung und Menschenrechtsverletzung.