100-Millionen-Projekt
Hamburg rettet „architektonischen Schatz“ – CDU empört
14.11.2024 – 13:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Hamburger Finanzbehörde hat Großes vor: Ihr denkmalgeschütztes Gebäude am Gänsemarkt wird umfassend saniert. Das Projekt kostet die Stadt viel Geld.
Seit fast 100 Jahren prägt die historische Hamburger Finanzbehörde das Bild der Stadt. Nun soll das ikonische Bauwerk von Fritz Schumacher am Gänsemarkt wieder hübsch und fit für die Zukunft gemacht werden: In einem mehrjährigen Projekt wird es für insgesamt rund 96 Millionen Euro renoviert.
Allein die Maßnahmen zur Grundinstandsetzung kosten Hamburg fast 56 Millionen Euro: Der Brandschutz muss unter anderem neu gemacht werden, das Gebäude bekommt komplett neue Verkabelungen, ein flächendeckendes WLAN und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zum Innenhof.
Die CDU wittert ein „Millionendesaster“: Die veranschlagten 96 Millionen seien „mit hohen Risiken“ versehen und könnten als Summe noch wachsen, befürchtete Thilo Kleibauer, haushaltspolitscher Sprecher der Bürgerschaftsfraktion. „Anstatt in alte Gebäude sollte der Senat besser in neue Ideen zur Zukunftsfähigkeit der Stadt investieren.“
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sagte, dass das Gebäude ein „architektonischer Schatz“ sei und betonte: „Wir werden in den kommenden Jahren dafür sorgen, dieses Gebäude auch für künftige Generationen zu erhalten.“ Die Sanierung soll auch energetische und nachhaltige Standards erfüllen.
Die Bauarbeiten am Gänsemarkt starten im April 2025 und sollen bis zum ersten Halbjahr 2028 abgeschlossen sein. Während der Renovierung zieht die Behörde vorübergehend in die ehemalige Haspa-Zentrale am Adolphsplatz, den Rechnungshof verschlägt es in die Dammtorstraße.
Obwohl die Stadt Hamburg das Gebäude 2023 von Investoren zurückgekauft hat, ist die Finanzbehörde nach der Sanierung nur Mieter: Der historische Bau wird an die Sprinkenhof GmbH überführt, die ebenfalls der Stadt gehört und diesen an die Behörde zurückvermietet.