Jetzt beginnt die Suche nach einem Nachfolger: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke verlässt den Klub 2025. Wie sehr er fehlen wird, ist noch nicht absehbar.
Eine Nachricht wie ein Knall. Hans-Joachim Watzke hört als starker Mann bei Borussia Dortmund auf. Im Herbst 2025 scheidet er endgültig aus der Geschäftsführung aus. Ob er ein anderes Amt beim BVB übernehmen wird? Unklar.
Klar ist nur: Watzkes Aus reißt ein riesiges Loch in den Klub und in die Bundesliga, das schwer zu füllen sein wird. Doch immerhin ist es ein selbstbestimmter Abgang, bei dem genug Zeit für die Suche nach einem Nachfolger eingeplant wurde. Das ist auch notwendig.
Watzke wird dann 20 Jahre lang Dortmunds Geschicke bestimmt haben. Sein Gesicht steht für den BVB. Er rettete den Klub vor dem Finanzkollaps, baute den Verein neu auf und macht ihn zum stärksten Konkurrenten des FC Bayern.
Ihn zeichnet aus, dass er Widerstand leistet, wenn es welchen braucht. Watzke ist ein Mann klarer Worte, besonders wenn es gegen die Konkurrenz in München geht. Ein BVB ohne ihn ist unvorstellbar.
Watzke weg – und nun?
Und doch muss der Klub nun einen Nachfolger suchen. Das wird nicht einfach. Sportdirektor Sebastian Kehl wäre vielleicht einer. Der ist aber ob der derzeitigen sportlichen Schieflage angezählt. Matthias Sammer? Er berät die Geschäftsführung um Watzke immerhin schon seit Jahren. Dass er aber noch mal einen Posten im operativen Geschäft übernimmt, ist trotzdem so gut wie ausgeschlossen.
Bleibt aus der derzeitigen Führungsriege noch Carsten Cramer. Er ist Mitglied der Geschäftsführung, seit 2010 im Klub und wurde schon bei Watzkes letzter Vertragsverlängerung 2021 in der „Bild“-Zeitung als legitimer Nachfolger ins Gespräch gebracht.
Während der Corona-Pandemie hatte Watzke seinen Vertrag bis 2025 noch einmal verlängert. „Ich kenne meine Verantwortung gegenüber diesem Verein sehr genau. Es ist völlig ausgeschlossen, dass ich in der größten Krise von Bord gehe“, sagte er damals.
Völlig ausgeschlossen ist auch, dass er sein Lebenswerk ohne einen Plan verlässt. Der Plan sollte Cramer heißen. Schon jetzt arbeiten beide eng und vertrauensvoll zusammen. Watzke sollte die verbleibende Zeit nutzen, ihn nun so schnell wie möglich als Nachfolger aufzubauen. Cramer könnte dann garantieren, dass es einen schmerzlosen Übergang gibt und die Lücke so gut wie möglich geschlossen wird.