Beim kreisrunden Haarausfall bilden sich kahle Stellen. Welche Ursachen dahinterstecken, welche Rolle Stress spielt und welche Behandlung helfen kann.
Das Wichtigste im Überblick
Von 1.000 Personen erkrankt etwa eine im Laufe des Lebens am kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata). Meist werden dann auf der Kopfhaut kreisförmige oder ovale Bereiche sichtbar, in denen keine Haare mehr wachsen. Auch der Bart kann betroffen sein.
An dieser „klassischen“ Variante des kreisrunden Haarausfalls, der Alopecia areata circumscripta, leiden etwa 8 von 10 Betroffenen. Darüber hinaus gibt es weitere, schwerere Ausprägungen der Erkrankung:
- Alopecia areata totalis: Sämtliche Kopfhaare fallen aus.
- Alopecia areata universalis: Sämtliche Haare am ganzen Körper fallen aus (einschließlich Augenbrauen, Wimpern, Schambehaarung und Barthaaren).
Etwa ein bis zwei von zehn erkrankten Personen haben eine Alopecia areata totalis. Die Alopecia areata universalis ist die seltenste Ausprägung: Weniger als einer von zehn Erkrankten ist betroffen.
Eine Variante des kreisrunden Haarausfalls ist der Ophiasis-Typ, bei welcher der Haarausfall vor allem im Haaransatz im Bereich des Nackens, der Schläfen oder der Stirn entsteht.
Wer erkrankt an Alopecia areata?
Vor allem Kinder und junge Menschen im zweiten und dritten Lebensjahrzehnt entwickeln einen kreisrunden Haarausfall. Grundsätzlich kann er aber in jedem Alter auftreten. Alopecia areata ist die dritthäufigste Form des Haarausfalls – nach dem erblich bedingten und dem diffusen Haarausfall.
Kreisrunder Haarausfall kann Frauen und Männer gleichermaßen belasten
Komplett kahle Stellen auf der Kopfhaut oder gar eine Glatzenbildung kommen in der Regel vor allem bei Männern vor – im Rahmen des sogenannten erblich bedingten Haarausfalls. Der kreisrunde Haarausfall kann hingegen auch bei Frauen so ausgeprägt sein, dass die Lücken kaum oder nicht mehr zu kaschieren sind.
Alopecia areata ist zwar nicht gefährlich. Eine volle Haarpracht verbinden jedoch viele mit Schönheit, Gesundheit und Wohlbefinden. Fehlt das Haar, kann dies psychisch sehr belastend sein – für Frauen und Männer gleichermaßen.
Haare können wieder nachwachsen
Jedes einzelne Haar ist in einer kleinen Hauteinstülpung verankert: dem Haarfollikel. Bei einer Alopecia areata sind die betroffenen Haarfollikel leicht entzündet. Sie werden in der Regel jedoch nicht dauerhaft geschädigt, sodass die Haare wieder nachwachsen können. Im Gegensatz zu manchen anderen Formen von Haarausfall bleiben keine Narben zurück.
Symptome: Wie sieht kreisrunder Haarausfall aus?
Eine Alopecia areata setzt plötzlich ein. Im Anfangsstadium fällt meist eine etwa münzgroße, runde oder ovale Stelle auf, an der die Haare ausgefallen sind. Im Laufe einiger Wochen wird die Stelle größer. Auch können weitere kahle Bereiche hinzukommen. In den meisten Fällen betrifft der Haarausfall die Kopfhaut.
Die betroffenen Hautpartien sind komplett unbehaart und wirken „wie leergefegt“. Sie sind klar von behaarten Partien abgegrenzt. Die kahlen Stellen weisen keine besonderen Auffälligkeiten auf, sondern wirken – abgesehen von den fehlenden Haaren – unverändert.
Ausrufezeichenhaare
An den Rändern einer kahlen Stelle können kurze Haare zu finden sein, deren Form an ein Ausrufezeichen erinnern: Die Haare werden zur Wurzel hin schmaler. Sie lassen sich relativ leicht herausziehen.
Kreisrunder Haarausfall am Bart
Nicht nur auf dem Kopf, auch in der Region des Barts kann kreisrunder Haarausfall auftreten. Die kahlen Stellen sind dann am Kinn oder im Bereich der Wangen zu sehen.
Für betroffene Männer können die gut sichtbaren Lücken im Bart sehr belastend sein – und unter Umständen bedeuten, sich zumindest vorübergehend vom Bart zu trennen.