Hausmittel können bei einer Rippenprellung zur Behandlung beitragen. Warum Medikamente in der Regel dennoch nötig sind, erfahren Sie hier.
Ein Tritt, ein Sturz oder ein Schlag: Jede heftige Kraft von außen kann zur Rippenprellung führen. Das weiche Gewebe unter der Haut sowie die Haut, welche den Knochen überzieht, werden dabei gegen die darunter liegenden Knochen gepresst, sodass das Blut und die Flüssigkeit aus den dortigen Gefäßen austreten – mit unangenehmen Folgen: Typischerweise macht sich eine Rippenprellung durch einen Bluterguss, eine Schwellung und Schmerzen bemerkbar.
Wer einen Unfall hatte und diese Beschwerden bei sich feststellt, sollte eine hausärztliche Praxis oder eine Praxis für Orthopädie aufsuchen. Sind abgesehen von Schmerzen und einem blauen Fleck noch besorgniserregendere Symptome zu spüren, kann auch ein Anruf beim Notdienst angebracht sein. Das gilt beispielsweise bei Atemproblemen oder Herzrasen.
Sprechen die Beschwerden hingegen „nur“ für eine Prellung, besteht wahrscheinlich kein Grund zur Sorge: Die Rippen erholen sich davon in der Regel schnell. Die Behandlung setzt sich aus einfachen Maßnahmen zusammen. Dazu können auch Hausmittel gehören – zumindest eins.
Rippenprellung – dieses Hausmittel ist sinnvoll
Bei Anzeichen für eine Rippenprellung ist ein Kühlkissen oder in ein Tuch gehülltes Eis ein empfehlenswertes Hausmittel, um die Schmerzen zu lindern und der Schwellung entgegenzuwirken. Kühlen sollte jedoch nur als Erste-Hilfe-Maßnahme dienen.
Wie die weitere Behandlung ablaufen sollte, hängt von der Diagnose ab, die die Ärztin oder der Arzt nach der Untersuchung stellt. Handelt es sich tatsächlich um eine Rippenprellung, sind Schmerzmedikamente wie Ibuprofen ein wichtiger Teil der Therapie. Sie dienen nicht nur dazu, die Zeit der Heilung erträglicher zu machen, sondern können auch das Risiko für eine Lungenentzündung senken.
Diese kann als Folge einer Verletzung des Brustkorbs auftreten, wenn die betroffene Person schmerzbedingt in eine Schonatmung verfällt, also zu flach atmet. Ihre Lunge füllt sich dann nicht ausreichend mit Luft, was Infektionen – und folglich Entzündungen – nach sich ziehen kann.
Abgesehen von den Schmerzmitteln und Schonung ist bei einer Rippenprellung für gewöhnlich keine spezielle Behandlung nötig, da die Rippen von selbst heilen. Das kann bis zu einem Monat dauern. Die Schmerzen gehen aber meist schon eher deutlich zurück.
Gut zu wissen: Die Schmerzen infolge einer Rippenprellung können stark sein, weil die Knochenhaut äußerst empfindlich ist. Die Prellung eines Knochens kann daher ebenso schmerzhaft sein wie ein Bruch. Somit lässt sich eine Rippenprellung nicht allein anhand der Symptome von einem Rippenbruch unterscheiden. Um eine Diagnose stellen zu können, lässt die Ärztin oder der Arzt normalerweise eine Röntgenaufnahme anfertigen.
Weitere Hausmittel – was ist mit Quark oder Pfefferminzöl?
Wer im Internet Hausmittel gegen eine Rippenprellung sucht, stößt unter anderem auf Pfefferminzöl und Quarkwickeln. Quark wird im Kühlschrank gelagert und entfaltet somit, als Wickel angewendet, eine ähnliche Wirkung wie das erwähnte Kühlkissen.
Pfefferminzöl enthält Menthol, welches die Kälterezeptoren der Haut reizt. Es ruft also ebenfalls ein Kältegefühl hervor, allerdings auf anderem Weg als ein Kühlkissen oder gekühlter Quark. Ob Pfefferminzöl – beziehungsweise Menthol – auch gegen die Schwellung und das Hämatom hilft, indem es die Gefäße verengt und somit abschwellend wirkt, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, weil das noch nicht ausreichend erforscht wurde.
Klar ist, dass Pfefferminzöl die Haut reizen und allergische Reaktionen auslösen kann. Es auf verletzter Haut anzuwenden, ist also erst recht keine gute Idee.
Fazit
Ein gutes Hausmittel zur Behandlung einer Rippenprellung ist ein Kühlkissen. Darüber hinaus gilt es, die Beschwerden ärztlich abklären zu lassen und sich an die verordnete Behandlung zu halten. Diese sieht in der Regel Schmerzmedikamente vor – mit gutem Grund: Wer über längere Zeit hinweg an Schmerzen im Brustkorb leidet und deshalb zu flach atmet, riskiert eine Lungenentzündung.