Besonders Wildschweine und Waschbären rutschen bei den Jägern in NRW auf der Abschussliste immer weiter nach oben.
Im zurückliegenden Jagdjahr haben Jäger in Nordrhein-Westfalen zum Schutz von Flora und Fauna sowie zur Vorbeugung von Tierseuchen deutlich mehr Wildtiere erlegt als im Vorjahr. Laut den neuesten Jagdzahlen mit Stichtag 31. März haben nach Angaben des NRW-Landwirtschaftsministeriums im Jagdjahr 2023/2024 die Abschüsse von Wildschweinen erheblich zugenommen. Mit 41.611 (plus 11.620) Wildschweinen wurden demnach rund 40 Prozent mehr erlegt als im vorherigen Jagdjahr.
Die Folgen des Klimawandels mit milderen Wintern in Nordrhein-Westfalen sorgten für ein günstiges Wachstum der heimischen Wildschweinbestände, teilte das Ministerium mit. Die Population wüchse rasant, würde sie nicht bejagt. Weil Schwarzwild aber auch ein wesentlicher Überträger der Afrikanischen Schweinepest sein könnte, würden Wildschweine von der nordrhein-westfälischen Jägerschaft weiterhin intensiv bejagt.
Das gelte auch für Waschbären, die sich mittlerweile in NRW immer mehr ausbreiten und auch als mögliche Krankheitsüberträger bejagt würden. Im Vergleich zum Vorjahr sei ein Anstieg um gut 22 Prozent (plus 5.441) auf 30.023 Stück zu verzeichnen. Damit habe sich die Jagdstrecke beim Waschbären in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht. Einen Anstieg gibt es etwa auch bei Feldhasen (72.737, plus 5.409) und Füchsen (51.062, plus 2.241).
Zum Schutz der Wiederbewaldung – vor allem nachwachsender junger Bäume, die mit ihren Knospen und Setzlingen Nahrung für Rehe sein können – sei auch wieder mehr Rehwild bejagt worden. So seien mit 132.196 Tieren 5,5 Prozent (plus 6.931) mehr Rehwild erlegt worden. Ebenfalls verstärkt bejagt wurden im vergangenen Jahr Gänse. So wurden 15.419 Nilgänse (plus 1.526), 13.938 Graugänse (plus 88) und 8.863 Kanadagänse (plus 164) erlegt.
„Die Jägerinnen und Jäger in Nordrhein-Westfalen sind wichtig, damit heimische Wildtiere und ihr Lebensraum erhalten bleiben“, sagte NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU). Zudem setze sich die Jägerschaft für ein Gleichgewicht von Wald und Wild ein. Die jährliche Jagdstrecken-Statistik erfasst alle im jeweiligen Jagdjahr vom 1. April bis zum 31. März erlegten Wildtiere. Die Statistik umfasst auch die Verluste durch Verkehrsunfälle und andere tot aufgefundene Wildtiere.