Schwere Unwetter erschüttern derzeit Spanien. Nun sind einige Menschen ums Leben gekommen. Besonders betroffen sind die Mittelmeerregionen des Landes.
Die schweren Unwetter in Spanien haben mehrere Menschen das Leben gekostet. Der Ministerpräsident der östlichen autonomen Gemeinschaft Valencia, Carlos Mazón, sagte: „Wir können bestätigen, dass schon einige Leichen gefunden wurden.“ Aus Rücksicht auf die Angehörigen würden zunächst keine genauen Opferzahlen bekannt gegeben. Medienberichten zufolge sollen mindestens 51 Personen gestorben sein.
Laut der Zeitung „El País“ werden in der südöstlichen Provinz Albacete sechs Menschen vermisst. Anderen Blättern zufolge gelten die Unwetterwarnungen inzwischen für zehn der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften des Landes. Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen, wie der Wetterdienst Aemet mitteilte.
Video | Heftiger Hagelsturm trifft Urlaubsland
Quelle: t-online
Am Dienstag waren starke Regenfälle auf Ost- und Südspanien niedergegangen, hatten Straßen mit schlammigen Wassermassen geflutet und den Flug- sowie Zugverkehr beeinträchtigt. In einigen Gegenden gab es nach spanischen Medienberichten an einem einzigen Tag mehr Niederschlag als sonst in einem Monat. Es handele sich um eine „noch nie dagewesene Situation“, sagte Mazón. Flüsse traten über die Ufer, vielerorts wurden Straßen, Häuser und Felder überschwemmt. Autos und Bäume wurden von den Wassermassen mitgerissen. Besonders betroffen waren die bei Urlaubern beliebten Mittelmeerregionen Andalusien, Murcia und Valencia.
Im Ort Letur in der östlichen Provinz Albacete würden Einsatzkräfte mit Drohnen die ganze Nacht nach sechs vermissten Menschen suchen, sagte die Vertreterin der Zentralregierung in der Region Castilla-La Mancha, Milagros Tolón, am Dienstag dem spanischen Rundfunk TVE. „Die Priorität ist, diese Menschen zu finden.“
Die spanische Regierung in Madrid setzte einen Krisenstab ein, der erstmals am späten Dienstagabend zusammentraf, um sich mit der Reaktion auf das Unwetter zu beschäftigen. Madrid entsandte eine auf Rettungseinsätze spezialisierte Militäreinheit nach Valencia, um die örtlichen Dienste zu unterstützen.
Video | Dramatische Rettungseinsätze in Spanien
Quelle: reuters
„Ich verfolge mit Sorge die Berichte über vermisste Personen und die Schäden, die der Sturm in den letzten Stunden verursacht hat“, erklärte der spanische Regierungschef Pedro Sánchez im Onlinedienst X und appellierte an die Bevölkerung, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. „Seien Sie sehr vorsichtig und vermeiden Sie unnötige Reisen.“
Für Mittwoch seien der Schulunterricht sowie alle Sportveranstaltungen gestrichen, teilte das Rathaus von Valencia mit. Parks würden ebenfalls geschlossen bleiben. Der nationale Bahnbetreiber ADIF erklärte, der gesamte Zugverkehr in der Region Valencia sei ausgesetzt, bis sich die Situation normalisiert habe. Zudem seien Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Madrid und der Stadt Valencia bis „mindestens“ 10 Uhr am Mittwoch gestrichen.
In Alora in der südlichen Region Andalusien retteten Einsatzkräfte mit Hubschraubern Menschen aus Autos und Häusern, nachdem ein Fluss über die Ufer getreten war. In Andalusien entgleiste laut Regionalregierung auch ein Hochgeschwindigkeitszug mit 276 Passagieren, es gab jedoch keine Verletzten.