Beim HSV war Douglas Santos einer der letzten richtigen Stars, nun spielt er in Russland – und will dort Nationalspieler werden. Dabei spielt Wladimir Putin eine wichtige Rolle.
Douglas Santos will für Russland spielen. Der ehemalige Außenverteidiger des Hamburger SV wurde deshalb durch einen Erlass vom russischen Präsidenten Wladimir Putin am 21. Oktober eingebürgert. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur „Tass“.
Der gebürtige Brasilianer hat zwar 2016 bereits ein Spiel für die A-Nationalmannschaft seines Heimatlandes gemacht, da es sich dabei allerdings nur um eine Testpartie (2:0 gegen Panama) handelte, darf er weiter für ein anderes Land auflaufen.
Russland kennt der linke Verteidiger gut: Seit 2019 spielt er beim Spitzenklub Zenit St. Petersburg und absolvierte für diesen seitdem knapp 200 Pflichtspiele. Zudem holte er fünf Meistertitel.
Entsprechend hochgeschätzt wird er im russischen Fußball. Doch der angestrebte Nationenwechsel kommt nicht überall gut an. Der ehemalige St.-Petersburg-Trainer Vlastimil Petržela kritisierte beim Online-Portal „Sport24“: „Es fällt mir schwer, mich mit der Tatsache abzufinden, dass Santos einen russischen Pass erhalten hat. Das ist für mich einfach unfassbar.“
Er ergänzte: „Russische Spieler sollten das Gesicht der Nationalmannschaft sein. Was hat ein Brasilianer dort zu suchen? Für den russischen Sport insgesamt ist das eine Katastrophe. Warum sollte unser Land überhaupt in Erwägung ziehen, Santos einen Pass zu gewähren? Das ist unbegreiflich.“
Deutschen Fans ist Santos auch aus seiner Zeit beim Hamburger SV ein Begriff. Zwischen 2016 und 2019 spielte das damalige Toptalent bei den „Rothosen“ und absolvierte in dieser Zeit 47 Erst- und 33 Zweitligaspiele. Danach ging es für den Olympiasieger von 2016 weiter nach Russland.