Fünf Tage nach der Entführung sind die Block-Kinder zurück in Dänemark. Das Haus ihres Vaters steht unter Polizeischutz. Doch offenbar sind die Kinder gar nicht da.
Der Sender RTL meldet, dass die in der Silvesternacht aus Dänemark entführten Kinder seit Samstag nicht mehr bei ihrem Vater zu Hause sind, sondern in einer „neutralen Zwischenstation“ – einer dänischen Jugendeinrichtung.
Fotos, die der Sender veröffentlichte, sollen dies belegen. Darauf zu sehen sind zwei Kinder und zwei Erwachsene am Eingang eines Hauses. In dem Haus sollen, laut RTL, Kinder und Jugendliche betreut werden, „die sexuellen oder gewalttätigen (physischen und/oder psychischen) Missbrauch erlebt haben“.
Bericht: Block-Kinder in Dänemark unter Polizeischutz
Zuvor hatte am Freitag das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg einem Eilantrag des Vaters stattgegeben. Nach der Entführung der Kinder der Steakhaus-Erbin Christina Block musste diese die dreizehnjährige Klara und den zehnjährigen Theodor wieder in die Hände des Vaters geben. Die Kinder kamen noch am Freitag wieder in die Obhut von Blocks-Ex Stephan Hensel und wurden nach Dänemark gebracht.
Die dänische Polizei meldete am Samstag, die Polizei stehe im Hinblick auf die Sicherheit der Familie mit dieser in engem Kontakt. Laut „Bild“ parkten vor dem Haus des Vaters am Samstagvormittag zwei Polizeiwagen. Jeder, der in die Nähe des Backsteinbaus im süddänischen Ort Gråsten wolle, werde von Beamten kontrolliert. Die Familie stehe augenscheinlich unter Polizeischutz.
Auf von der „Bild“ veröffentlichten Fotos sieht man allerdings auch, wie die Kinder das Haus am Samstagvormittag wieder verlassen. Sie tragen dabei dieselbe Kleidung wie die Kinder, die auf den Fotos von RTL die Jugendeinrichtung betreten. Der Junge hält einen Teddybären in den Händen. Das Mädchen trägt eine Reisetasche. Die Gesichter sind verpixelt.
„Gewalttätige und traumatische“ Erfahrung
Der Fall Block bewegt Deutschland seit Tagen. In der Silvesternacht hatten acht dunkel gekleidete Männer Stephan Hensel und seine Kinder in Dänemark überfallen, als sich diese in ihrem Wohnort Gråsten das Feuerwerk anschauen wollten. Sie brachten den Vater zu Boden und zwangen die Kinder in zwei Autos, rasten in Richtung der nahen deutschen Grenze davon.
Später meldete Christina Block, die Kinder seien jetzt bei ihr in Hamburg. Ob sie die Entführung in Auftrag gegeben hat, ist nicht klar. Zwischenzeitlich berichtete das „Hamburger Abendblatt“, Block habe dies gegenüber der Staatsanwaltschaft eingeräumt. Doch Christina Block dementierte das später.
Am Samstag äußerte sich Stephan Hensels Anwalt in einem Statement, hier lesen Sie mehr dazu. Sein Mandant sei „erleichtert und überglücklich, dass seine beiden Kinder jetzt in die Sicherheit ihrer Familie in Dänemark zurückkommen“, hieß es darin. Theodor und Klara hätten sich selbst dazu entschieden, bei ihrem Vater in Dänemark zu leben. Nun müssten sie die als „gewalttätig und traumatisch“ bezeichnete Erfahrung der Entführung in Dänemark verarbeiten, „um bleibenden Schäden in ihrer weiteren Entwicklung entgegenzuwirken“.