Aus Berliner Schulhallen in die Welt: Nyara Sabally hat sich einen Sportlerinnentraum erfüllt und die WNBA gewonnen. Sie war aber nicht die einzige Berlinerin, die beteiligt war.
Als es endlich geschafft war, fiel Nyara Sabally zuerst ihrer Nationalmannschaftskollegin Leonie Fiebich um den Hals. Ungläubig standen die beiden Deutschen im Mittelkreis des ausverkauften Barclays Center in Brooklyn, während um sie herum etwa 19.000 Fans den ersten Titel der New York Liberty in der WNBA bejubelten.
Im entscheidenden fünften Spiel rangen die Liberty die Minnesota Lynx nach Verlängerung mit 67 zu 62 nieder. Und die Berlinerin Sabally hatte daran erheblichen Anteil. 13 Punkte legte die 24-Jährige auf, ihr Karriere-Bestwert in den Playoffs. Die zwei wichtigsten davon erzielte sie in der Verlängerung, als sie den Ball nach einem Pass der Lynx klaute und im Alleingang abschloss. Kurze Zeit später gelang ihr noch ein wichtiger Block gegen Lynx-Superstar Napheesa Collier. Im Interview nach dem Spiel attestierte eine US-Journalistin Sabally die „größte Performance deines Lebens“, während die Fans in der Halle „Sabally, Sabally“-Sprechchöre anstimmten.
Nyara Sabally wurde im Jahr 2000 in Berlin geboren. Genau wie ihre ältere Schwester Satou Sabally spielte sie in der Jugend des TUS Lichterfelde, bevor sie in die USA ans College wechselte. Der Berliner Basketballverband BBV gratulierte Sabally in den sozialen Medien zum Titelgewinn, genau wie die deutsche Basketballlegende Dirk Nowitzki.
Nyaras Schwester Satou, die in der WNBA für die Dallas Wings spielt, fieberte in der Halle mit. Nach dem Spiel umarmten die beiden sich weinend. „So stolz auf meine kleine Schwester, sie hat so viel durchgemacht“, schrieb Satou auf X. Für die Berliner Schwestern ist es der nächste Meilenstein in zwei Bilderbuchkarrieren, nachdem sie die deutsche Nationalmannschaft erstmals zu den olympischen Spielen geführt und in Paris gleich das Viertelfinale erreicht hatten.
Nicht nur auf, sondern auch neben dem Spielfeld steckt ein gutes Stück Berlin im Titel der New York Liberty. Denn Olaf Lange, der Assistenztrainer des Teams, kommt ebenfalls aus der deutschen Hauptstadt. Er ist mit Cheftrainerin Sandy Brondello verheiratet.