Auf dem Weihnachtsmarkt in Braunschweig wird es auch in diesem Jahr kein übliches Musikprogramm geben. Das Stadtmarketing erklärt den Grund.
Bis 2022 gehörten Chöre und Musikgruppen aus der Region mit ihren fast täglichen Auftritten zum festen Bestandteil des Braunschweiger Weihnachtsmarkts. Doch damit ist seit einiger Zeit Schluss. Und auch wenn der Markt in diesem Jahr am 27. November öffnet, wird es kein großes Musikprogramm rund um die Stände am Dom St. Blasii und auf dem Platz der Deutschen Einheit geben.
Der Grund: Die erhöhten Gebühren der Gema, welche die Nutzungs- und Urheberrechte von Musikern verwaltet und für das Abspielen von Musik entsprechende Kosten erhebt, zwingen die Veranstalter wie schon im Vorjahr zum Umdenken. Das Braunschweiger Stadtmarketing bestätigt auf t-online-Nachfrage: „Es gibt nach wie vor keinen für Weihnachtsmärkte passenden Tarif.“
Denn die Gema setzt beim Weihnachtsmarkt in Braunschweig neuerdings den Tarif für Stadtfeste an, heißt es vom Stadtmarketing weiter. Dieser sehe eine tageweise Abrechnung nach der Gesamtveranstaltungsfläche vor. Dass die Auftritte der Chöre nur rund eine Stunde am Tag dauern und unverstärkt lediglich „auf einem Bruchteil“ des Weihnachtsmarktes zu hören sind, würde dabei nicht berücksichtigt.
Konkret heißt das: Würde man mit dem bis 2022 üblichen Musikprogramm mit wechselnden Chören und Ensembles planen, beliefen sich die Gema-Kosten nach dem aktuell anzuwendenden Tarif auf eine Summe zwischen 25.000 und 30.000 Euro, beziffert das Stadtmarketing: „Damit wäre es rund 18.000 Euro teurer als noch 2022.“ Dies sei für die Veranstalter finanziell schlicht „nicht darstellbar“.
Dass die Besucher nicht gänzlich ohne das traditionelle Musikprogramm auskommen müssen, garantiert der Veranstalter aber trotzdem. Die Eröffnung (27. November) und der Abschluss des Weihnachtsmarktes (29. Dezember) werden wie üblich musikalisch begleitet.
In Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Braunschweig sollen außerdem wie im Vorjahr einige Auftritte mit Gema-freier Musik stattfinden. „Wir befinden uns diesbezüglich wieder in Gesprächen“, so das Stadtmarketing.