Timo Schultz bestreitet am Samstag sein erstes Spiel als Trainer des 1. FC Köln. Der Nachfolger von Steffen Baumgart hat nur wenig Zeit für den Turnaround.
Es ist ruhiger geworden am Clubhaus des 1. FC Köln. Nicht etwa, weil der 1. FC Köln nach der Trennung von Steffen Baumgart für seine Fans an Anziehungskraft verloren hätte. Während der Ferienzeit strömten in dieser Woche noch immer Hunderte Anhänger in Richtung Grüngürtel am Geißbockheim.
Vielmehr sind es die fehlenden Rufe des ehemaligen Trainers, die nicht mehr lautstark über das Kölner Trainingsgelände hallen. Mit Timo Schultz hat nämlich nun ein ruhiger, etwas nüchtern wirkender, dafür jedoch äußerst freundlich daherkommender Trainer das Zepter in der meist aufgeregten Domstadt übernommen.
Erster Test am Samstag gegen Rot-Weiss Essen
Lautstarke Ansagen waren an den ersten beiden Trainingstagen unter Schultz nicht zu hören. Stattdessen sucht der 46-Jährige lieber das Einzelgespräch mit den Spielern und mischt sich während der Spielformen hin und wieder mitten ins Geschehen, während Baumgart oftmals der Beobachter von der Seitenlinie war.
Am Samstag dann wird Schultz erstmals als FC-Trainer in einem Spiel die Verantwortung tragen. Der Test gegen Rot-Weiss Essen (ab 14 Uhr) wird für die Kölner die einzige Probe vor dem nächsten Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Entsprechend hoch in ihrer Wertigkeit ist die Partie gegen den Drittligisten für den FC anzusiedeln.
Ausgetragen wird das Spiel im Essener Stadion an der Hafenstraße, bei dem die Fans insgesamt 120 Minuten werden verfolgen können. Zweimal 60 Minuten, mit jeweils einer kurzen Unterbrechung nach einer halben Stunde, werden der Bundesligist und der Drittligist gegeneinander spielen.
Vier Spieler fehlen
Der neue FC-Trainer muss in seinem ersten Spiel auf vier seiner Profis verzichten. Leart Pacarada, den Schultz noch aus St.-Pauli-Zeiten bestens kennt, und Sargis Adamyan befinden sich nach ihren Muskelverletzungen im Aufbautraining. Dejan Ljubicic und Luca Kilian fehlen krankheitsbedingt.
Dennoch wird der FC am Samstag aller Voraussicht nach mit 22 Feldspielern nach Essen fahren. Darunter auch die Nachwuchsspieler Elias Bakatukanda, Emin Kujovic, Damion Downs, Meiko Wäschenbach, Justin Diehl und Jaka Potocnik. Letzterer wird trotz seiner durch die FIFA verhängten Sperre im Testspiel zum Einsatz kommen dürfen. Max Finkgräfe gehört inzwischen ohnehin fest zum Bundesliga-Kader.
Das sagt Schultz zum eigenen Nachwuchs
Die talentierte Truppe aus dem eigenen Nachwuchs wird sich unter Schultz ohnehin perspektivisch Hoffnungen auf Einsätze bei den Profis machen dürfen. Die Integration des Nachwuchses war ein elementarer Bestandteil des Kölner Anforderungsprofils an einen neuen Trainer.
„Die Tür ist auf, hier vielleicht sogar noch mehr als woanders“, sagte Schultz bei seiner Vorstellung zu den Nachwuchsspielern, fügte aber auch an: „Durchgehen müssen die Spieler alleine. Da kann ich ihnen bei helfen, aber sie müssen Biss und Ehrgeiz zeigen. Dann haben sie alle Chancen der Welt.“ Die erste davon werden sie neben den täglichen Trainingseinheiten am Samstag an der Hafenstraße bekommen.