Für den kommenden Montag sind bundesweit Proteste von Landwirten geplant – teils schließen sich auch andere Branchen an. Ein Überblick.
Das Wichtigste im Überblick
Vor der geplanten Aktionswoche des Bauernverbands warnen zahlreiche Städte in ganz Deutschland vor größeren Einschränkungen im Straßenverkehr. Teils rechnen die Behörden am Montag mit Hunderten von Traktoren auf den Straßen und Autobahnen. Auch auf Ausweichstrecken könnte es Protest geben. Ein Überblick über die erwarteten Verkehrsstörungen durch die Proteste der Landwirte:
Brandenburg ruft zu Distanzunterricht an Schulen auf
Mit Treckern wollen Landwirte etwa im Nordwesten Brandenburgs Auffahrten zur Autobahn 24, die Hamburg mit Berlin verbindet, ab Montagmorgen blockieren. Protestaktionen sind laut Landesbauernverband auch an Supermärkten und Tankstellen sowie vor der Staatskanzlei in Potsdam vorgesehen. Das Bildungsministerium rechnet damit, dass Schüler wegen der Straßenblockaden womöglich nicht rechtzeitig zum Unterricht kommen können. Lehrkräfte sollen daher Distanzunterricht vorbereiten.
Protest am am Großen Stern und Brandenburger Tor in Berlin
Von Sonntagabend, 17.00 Uhr, bis Montagabend, 22.00 Uhr, wird die Straße zwischen dem Großen Stern und dem Brandenburger Tor gesperrt. Grund ist eine angemeldete Demo mit Traktoren am Montag, wie die Verkehrsinformationszentrale am Freitag bei X mitteilte.
Nach Angaben der Polizei wurde für Montag eine Kundgebung mit rund 300 Teilnehmern angemeldet. Wie viele Traktoren dabei in die Hauptstadt kommen werden, blieb zunächst offen. Unterstützt wird die Kundgebung von der Interessenvertretung der Freien Bauern, einer Interessenvertretung, die nicht zum Deutschen Bauernverband gehört.
Sachsen rechnet mit Autokorsos
Der Landesbauernverband in Sachsen arbeitet für die Aktionswoche mit der Vereinigung Land schafft Verbindung sowie den Familienbetrieben Land und Forst in Sachsen und Thüringen zusammen. Am Montag sind Aktionen wie Autokorsos, eine Demonstration an der Elbbrücke in Torgau und auch Proteste an Autobahnauffahrten geplant. Am Mittwoch gibt es in Dresden eine große Kundgebung.
900 Traktoren in Thüringen erwartet
Der Thüringer Bauernverband rechnet für Montag mit 900 Traktoren, die sich aus allen Ecken des Landes auf den Weg nach Erfurt machen werden. Der Thüringer Bauernverband hat eigenen Angaben nach zwar nicht zu Blockaden von Kreuzungen oder Straßen aufgerufen, dennoch müssten sich Autofahrer und auch Fahrgäste im Erfurter Nahverkehr auf teils erhebliche Einschränkungen einstellen, hieß es seitens des Verbands und auch der Erfurter Stadtwerke. Auch in anderen Städten Thüringens wurden Versammlungen für Montag angemeldet.
Sternfahrt in Niedersachsen
Die niedersächsischen Landwirte wollen am Montag zu einer Sternfahrt nach Bremen aufbrechen. Erwartet werden rund 1.000 Landwirte mit ihren Treckern.
Autobahnblockaden in Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz könnte einer der Schwerpunkte der Proteste werden. Der Bauern- und Winzerverband will am Montag in allen 14 Kreisen Demonstrationen und Kundgebungen durchführen. Der Verband rechnet mit mehr als Zehntausend Teilnehmern.
Es sei damit zu rechnen, dass im Großraum des Polizeipräsidiums Mainz mindestens 40 und damit so gut wie alle Autobahnauffahrten schon ab 6.00 Uhr blockiert würden, hieß es von der Polizei. Später sei mit Kundgebungen in Mainz, Worms und Koblenz zu rechnen.
In NRW wollen die Bauern am Montag landesweit an Kreuzungen und Auffahrten den Verkehr lahmlegen. Größere Versammlung soll es in Köln, Bonn, östlich von Dortmund und Münster geben. Hier werden mehrere Hundert Zugmaschinen erwartet.
Die zuständigen Polizeidienststellen warnen nach einer großen Anzahl von angemeldeten Traktorprotesten landesweit vor Verkehrsproblemen. Diese können sich den ganz Montag hinziehen und sowohl den Berufsverkehr als auch Schülerinnen und Schüler betreffen.
Autobahnblockaden in Mecklenburg-Vorpommern
Nach Informationen des Landesbauernverbands von Donnerstagvormittag wird es Protestaktionen an mehr als 50 Autobahnzufahrten geben, allerdings zeitgleich davon nur an jeder zweiten für zwei Stunden mit anschließendem Wechsel, sodass der Verkehr an den jeweils freien Anschlussstellen fließen kann. Als Zeitfenster wurde Montagmorgen, 7.00 bis 11.00 Uhr, genannt. Im Detail stimmt sich der Verband aber intern noch zu den Aktionen ab.