Normalerweise ist Bondscoach Ronald Koeman alles andere als ein Leisetreter. Vor dem Prestigeduell gegen Deutschland hält er sich allerdings bei einer Personalie auffällig zurück.
Ronald Koeman präsentierte sich in der Pressekonferenz vor dem Nations-League-Spiel gegen Deutschland maximal unkonkret. Bei der Frage, wer anstelle seines gesperrten Kapitäns Virgil van Dijk beginnen werde, wurde der sonst durchaus mitteilungsfreudige Bondcoach seltsam wortkarg.
„Mit jemand anderem“, lautete die Antwort des Trainers der niederländischen Nationalmannschaft vor der Begegnung am Montag (ab 20.45 Uhr im Liveticker von t-online) im Presseraum der Münchner Allianz Arena. Gefolgt von einem Lachen.
„Ich glaube nicht, dass wir jetzt mehr Favorit sind, aber beide Teams müssen Veränderungen vornehmen“, sagte Koeman über die Bedeutung des Verlustes von van Dijk.
Der Profi des FC Liverpool hatte beim 1:1 in Ungarn am Freitag Gelb-Rot gesehen. Koeman sieht daher in München einen „leichten Vorteil für das Heimteam“, also die DFB-Auswahl.
Einen Eins-zu-eins-Ersatz für den 32-jährigen van Dijk gibt es im Oranje-Kader eh nicht. Der Führungsspieler des FC Liverpool sei einer, der das Team ganz viel von hinten coache, erklärte Koeman: „Das müssen jetzt andere machen.“
Stürmer Cody Gakpo ergänzte, der Ausfall von van Dijk bedeute „viel. Jeder weiß, was für eine Wirkung er hat auf das Team und den Gegner, das ist ein Ausnahmespieler. Aber wir haben auch andere sehr gute Spieler.“ Die DFB-Elf werde im Vergleich zu den Ungarn „nach vorne spielen wollen, da werden wir Platz kriegen“, prophezeite er.
Obwohl das Quartett große Verdienste um den deutschen Fußball hat, sieht Koemann in ihrem Ausscheiden aus dem Kreis der deutschen Nationalspieler auch eine Chance für das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann.
„Ich glaube nicht, dass Deutschland jetzt schwächer ist. Es ist ein großes Land. Es gibt dem Bundestrainer die Möglichkeit, junge Spieler einzusetzen“, sagte Koeman.