Ist das Konto ständig im Minus, belastet das nicht nur die Psyche. Es führt auch zu handfesten Problemen, wenn Sie Ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können. So bauen Sie Ihre Schulden schnell ab.
Das Wichtigste im Überblick
Das Auto ist noch nicht abbezahlt, die Miete wird immer teurer und jetzt will der Staat auch noch das Bafög zurück? Es kann Momente im Leben geben, in denen einfach alles zusammenkommt – und sich die Kontolage zuspitzt.
Es kann aber auch sein, dass mit Ihren Finanzen grundsätzlich etwas nicht in Ordnung ist und Sie ständig über Ihre Verhältnisse leben. So oder so – sich seiner Schulden bewusst zu werden, ist der erste Schritt zurück in die finanzielle Freiheit.
Wie es danach weitergeht, wie Sie also Ihre Schulden effektiv abbauen, zeigen wir Ihnen in diesem Ratgeber. Also: Einmal tief durchatmen und auf geht’s Richtung Schuldenfreiheit.
Überblick verschaffen
Ja, es klingt nervig, aber Sie kommen nicht darum herum: Wer wissen will, wo seine Probleme liegen, muss notwendigerweise eine Bestandsaufnahme machen.
- Wie hoch sind die Schulden insgesamt?
- Wem schulden Sie wie viel?
- Und wofür geht das Geld genau drauf?
Gehen Sie diese Fragen nicht nur im Kopf durch, sondern schreiben Sie die Antworten auf. Machen Sie eine Liste mit allen Gläubigern, notieren Sie sich die Summen, die noch ausstehen, und ob Sie noch Rücklagen haben. Öffnen Sie unbedingt auch alle Briefe und stellen Sie sich den Rechnungen, die Augen davor zu verschließen, macht das Problem nur größer.
Um laufende Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten, ist ein Haushaltsbuch hilfreich. Das können Sie ganz simpel per Stift und Papier führen oder als Excel-Tabelle auf dem PC. Besonders bequem sind spezielle Apps, die Sie auch mit Ihrem Konto verknüpfen können. Eine Vorlage für ein Haushaltsbuch finden Sie hier.
Gut zu wissen: Schulden sind nicht per se schlecht. Schaffen sie langfristig einen Mehrwert – etwa weil Sie das Geld in Ihre Bildung investieren oder am Ende ein Eigenheim besitzen, nennt man das gute Schulden. Schlechte Schulden sind hingegen Kredite für reine Konsumgüter wie Möbel, Autos oder Smartphones. Denn diese verlieren schnell an Wert. Überlegen Sie deshalb sorgfältig, ob eine Anschaffung wirklich nötig ist.
Diese Schulden zuerst bezahlen
Wenn Sie einen Überblick über Ihre Finanzen haben, ist die entscheidende Frage für eine schnelle Lösung: Reicht das Geld, um die Schulden zu bezahlen?
Da Sie vermutlich gar nicht erst in dieser Situation wären, wenn Sie große Rücklagen hätten, ist hier vor allem der Blick auf die monatlichen Ein- und Ausgaben relevant. Nehmen Sie regelmäßig mehr Geld ein, als Sie ausgeben, können Sie Ihre Schulden mit ein wenig Disziplin schnell loswerden.
Aber auch, wenn dem noch nicht so ist, könnte es unter Umständen schon ausreichen, Ihre Gewohnheiten zu ändern. Mit welchen Tricks Sie Ihre Ausgaben reduzieren und Ihre Einnahmen erhöhen, lesen Sie weiter unten.
In jedem Fall hilft Ihnen eine Strategie, um Schritt für Schritt aus den Miesen zu kommen. Welches Vorgehen für Sie das richtige ist, entscheiden Sie selbst. Diese Möglichkeiten gibt es:
- Die teuersten Schulden zuerst: Rein mathematisch ist der sinnvollste Weg aus den Schulden, sich zunächst um die Kredite zu kümmern, bei denen Sie die höchsten Zinsen zahlen. Denn je größer die Last, von der Sie sich befreien, desto mehr Geld wird frei für andere Schulden. Nutzen Sie zum Beispiel einen Dispokredit, sollten Sie über eine Umschuldung auf einen Ratenkredit nachdenken. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Die geringsten Schulden zuerst: Andererseits kann Sie ein schneller Erfolg motivieren. Es kann daher sogar effektiver sein, wenn Sie erst mal die kleineren Posten loswerden. So reduziert sich die Zahl Ihrer Gläubiger schneller, der psychische Druck sinkt ebenfalls – und wenn Sie einmal in Gang gekommen sind, fällt auch der Rest leichter.
- Schulden bündeln: Apropos kleinere Kredite: Prüfen Sie, ob Sie Kreditkartenschulden oder mehrere Ratenkredite zusammenfassen können. So sichern Sie sich durch die höhere Rate womöglich niedrigere Zinsen.
Ausgaben reduzieren
Egal wie man es dreht und wendet, am Ende ist Schuldenabbau nicht mehr als eine einfache Matheaufgabe: Einnahmen minus Ausgaben gleich Geld, das Sie zur Verfügung haben – oder eben nicht.
Um das Ergebnis ins Plus zu bringen, müssen Sie also entweder Ihre Einnahmen erhöhen oder Ihre Ausgaben senken. Kurzfristig leichter fallen dürfte Letzteres.
Sparen beim Einkaufen und in der Freizeit
Dank Ihres Haushaltsbuchs wissen Sie inzwischen, wofür genau Sie jeden Monat Geld ausgeben und welche Posten die größten Beträge fressen. Idealerweise haben Sie auch schon ein Gefühl dafür bekommen, welche Ausgaben Ihnen wichtiger sind als andere – und wo Sie Abstriche machen wollen.
An welcher Stelle Sie sparen, ist letztlich individuell. Während der eine keinesfalls auf den Einkauf im Bio-Supermarkt verzichten möchte, dafür aber bereit ist, vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen, reduziert der andere vielleicht lieber seinen Coffee-to-go-Konsum, spart dafür aber nicht am Cafébesuch mit Freunden.
Besonders nachhaltig sparen Sie, wenn Sie es schaffen, Ihre Fixkosten zu reduzieren. Sprich: Miete, Verträge für Versicherungen und Abos. Denn einmal gesenkt, zieht sich die Ersparnis durch: Monat für Monat haben Sie mehr Geld zur Verfügung.