Der ehemalige Bundesliga-Keeper Georg Koch ist unheilbar an Krebs erkrankt. Nun feierte er einen Tag lang noch einmal mit alten Weggefährten – und zeigte sich emotional.
Georg Koch hat sehr wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben. Der ehemalige Bundesliga-Torhüter ist unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Die Diagnose erhielt der Ex-Profi 2023, damals gaben ihm die Ärzte nur noch sechs Monate zu Leben. Mit speziellen Medikamenten aus den USA konnte Koch den Krankheitsverlauf hinauszögern, wie er in Interviews berichtete. Heilung gibt es für ihn jedoch nicht, wie er selbst sagte. „Ich werde sterben“, so Koch.
Er selbst hat in den vergangenen Monaten immer wieder über seinen Leidensweg berichtet und auch davon, dass er die Zeit, die ihm noch bleibt, so gut nutzen möchte wie möglich. Davon hat der 52-Jährige am Wochenende Gebrauch gemacht. Am Samstagnachmittag bat er zu seinem ganz persönlichen Abschiedsspiel bei seinem Heimatverein VfR Marienfeld in Much im Rhein-Sieg-Kreis.
Wobei Koch, der für Fortuna Düsseldorf, Arminia Bielefeld, den 1. FC Kaiserslautern, Energie Cottbus und den MSV Duisburg fast 400 Spiele gemacht hatte, nicht selbst das Trikot überstreifen und gegen den Ball treten konnte. Lediglich den Anstoß konnte der ehemalige Profi-Torwart am Mittelkreis vornehmen, im Kreise seiner Familie. Die Teilnahme am Spiel war Koch angesichts seiner angeschlagenen Gesundheit nicht mehr möglich, zu sehr hat ihn die Krankheit schon gezeichnet.
Auf dem Rasen trat die Mannschaft des VfR Marienfeld gegen eine Traditionsauswahl von Kochs Herzensverein Fortuna Düsseldorf an. Dabei gaben sich so illustre Namen wie Ex-Nationalspieler Jörg Albertz, der aktuelle Lautern-Trainer Markus Anfang, Sven Demandt oder Sven Backhaus die Ehre. Bilder zeigen, wie Koch seine Weggefährten herzlich begrüßte, sie auf die Stirn küsste und lange in den Arm nahm. Es flossen Tränen.
„Es ist ein sehr emotionaler Tag. Ihn heute auf dem Platz stehen zu sehen mit seiner Familie, das geht schon unter die Haut“, sagte Kochs ehemaliger Mitspieler bei Fortuna Düsseldorf. Sven Demandt der „Rheinischen Post“. Ex-Bundesligatrainer Friedhelm Funkel war ebenfalls nach Much gekommen, um sich von Koch zu verabschieden.
Und auch bei der anschließenden Party nach dem Kick ging es feuchtfröhlich zu. Bei Bratwurst, Kölsch und Musik feierte Koch noch einmal ausgelassen mit seinen Freunden und ehemaligen Kollegen.
„Der Tag und die anschließende Feier ist so verlaufen, wie ich es mir gewünscht habe. Ich werde dieses Spiel und die anschließende Feier niemals vergessen“, sagte der 52-Jährige der „Bild“-Zeitung. Die Einnahmen aus dem Benefizspiel spendet Koch an die Kinderkrebshilfe St. Augustin.