Wenn es schneit, zieht es viele Menschen auf die Piste: Nicht nur Skifahren oder Snowboarden ist beliebt. Doch wie sicher ist Schlittenfahren eigentlich?
Die Winterferien oder den Winterurlaub nutzen viele, um Ski- oder Schlittenfahren zu gehen. Doch während der Helm beispielsweise beim Skifahren oder Snowboarden weit verbreitet ist, fahren viele Rodler noch ganz ohne Schutz. Und auch darüber hinaus gibt es einige Faktoren, die das Schlittenfahren sicherer machen könnten.
Denn, das zeigt eine Untersuchung des ADAC: Rund die Hälfte der verunglückten Wintersportler sind Schlittenfahrer. Und sie erleiden häufig schwerere Verletzungen als Ski- oder Snowboardfahrer.
Helme retten Leben – auch beim Schlittenfahren
Deshalb rät der ADAC auch beim Schlittenfahren zum Helm. In einem Crashtest haben die Experten untersucht, wie stark ein Helm beim Rodeln schützen kann. Dazu fuhr ein Holzschlitten mit einem Dummy gegen eine Holzbarriere. Der Schlitten war dabei rund 25 Kilometer pro Stunde schnell.
Im Test prallte der Dummy zunächst mit den Beinen und dem Kopf auf das Hindernis. Trug die Testfigur einen Helm, sank die Wahrscheinlichkeit schwerer Kopfverletzungen von mehr als 90 auf nur noch 10 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Kopfverletzung beim Aufprall ohne Helm lag im Test bei rund 3 Prozent – mit Helm sind tödliche Verletzungen nahezu ausgeschlossen.
Beim Helm ist dem ADAC zufolge einiges zu beachten: Er sollte nicht zu alt sein und nach fünf Jahren ersetzt werden, ebenso nach jedem Unfall. Zusätzlich sollte der Helm regelmäßig gepflegt und beim Lagern vor Sonnenlicht geschützt werden.
Schlitten sollte Sicherheitscheck unterzogen werden
Doch nicht nur der Helm, auch der Schlitten selbst ist ein Sicherheitsfaktor, wie der TÜV Süd erklärt. Die Experten raten dazu, jeden Schlitten, egal ob neu oder gebraucht gekauft oder aus dem Keller geholt, zunächst einem gründlichen Sicherheitscheck zu unterziehen.
Dabei sollten Sie sich anschauen, ob das Material noch intakt ist und ob beispielsweise scharfe Kanten oder Nägel hervorstehen und Verletzungen provozieren könnten. Die Schrauben sollten überprüft werden und Sie sollten schauen, ob es irgendwo eine Quetschgefahr für Finger oder Füße gibt.
Zudem sollten Sie sich an die Vorgaben halten: Viele Schlitten sind nur für Kinder bis 14 Jahre zugelassen oder haben eine Gewichtsbeschränkung.
Auch Rodeln will gelernt sein
Neben der passenden Kleidung, die Sie oder Ihre Kinder vor Erfrierungen oder Erkältung schützt, rät der TÜV Süd schließlich auch zu bestimmten Grundregeln für mehr Sicherheit beim Rodeln. Wer zum ersten Mal rodelt, sollte zunächst an einem kleinen Hang üben, wie am besten gebremst oder gelenkt wird.
Insbesondere Kinder sollten nicht bäuchlings den Berg hinab rodeln. Und natürlich sollten Sie auch den Rodelberg mit Bedacht auswählen: Straßen, Wege, Bäume, Pfosten oder Zäune sollten weit weg oder entsprechend gesichert sein, beispielsweise mit Strohballen.
Am sichersten ist es natürlich, wenn Sie nur ausgewiesene Rodelhänge nutzen und folgende Regeln beachten:
- Halten Sie ausreichend Abstand zu anderen.
- Laufen Sie nicht über die Rodelpiste und gehen Sie nur am äußeren Rand entlang nach oben.
- Plastiktüten oder Planen sind tabu: Sie werden zu schnell und sind nicht zu kontrollieren.