Mit seinen Aussagen zu Escortdamen beim DFB erregte Max Kruse Aufsehen. Er selbst ist nicht der einzige Profi, der bereits in einen solchen Skandal verwickelt war.
Max Kruse verursachte während seiner Fußballkarriere den ein oder anderen Eklat. An eine seiner wohl folgenschwersten Entscheidungen erinnerte er sich nun nochmal während seines Auftritts im Reality-Format „Promi Big Brother“. Dort berichtete er, wie er sich kurz vor der Weltmeisterschaft 2014, während eines Aufenthalts bei der Nationalmannschaft, eine Escortdame auf sein Zimmer bestellte.
„Ich muss ehrlich sagen, ich habe das öfter gemacht“, gab er unverblümt zu. Dabei habe er eine bestimmte Strategie entwickelt, um sein Treffen mit den Frauen geheim zu halten: „In der Nationalmannschaft ist das so: Wenn du in einem Hotel bist, hast du die ganze Etage für dich. Und dann nimmst du einfach eine andere Etage. Sie checkt dann ein und du gehst auch in den anderen Stock“, sagte Kruse. Doch in dieser Nacht habe er „nicht aufgepasst und sie auf mein Zimmer bestellt“. Auf dem Weg dahin sei er ausgerechnet dem damaligen Co-Trainer Hansi Flick in die Arme gelaufen.
Kurze Zeit später hätten Flick und der damalige DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff dann vor seiner Tür gestanden. „Die Dame, die eben hier war: Schick sie mal nach Hause, über den Rest reden wir morgen“, hätten sie ihm gesagt. Am nächsten Tag sei ihm mitgeteilt worden, dass man zwar mit seinen Leistungen zufrieden sei, er aber den Ruf der Mannschaft gefährde.
Kruse fühlt sich trotzdem unfair behandelt. Bei „Promi Big Brother“ behauptete er, auch andere DFB-Spieler hätten sich Escortdamen ins Hotel bestellt. „Auch in dem Hotel und auch an dem Abend. Nur halt in einer anderen Etage“, so der ehemalige Profi. Seine Mitspieler seien nicht ermahnt worden.
Auch, wenn sich Kruse Behauptungen bezüglich seiner damaligen DFB-Kollegen nicht belegen lassen: Der ehemalige deutsche Nationalspieler ist nicht der einzige Fußballer, der durch den Umgang mit Escortdamen schon einen Skandal heraufbeschwor.
So erregte etwa Manchester-City-Star Kyle Walker, seines Zeichens englischer Nationalspieler, im Jahr 2020 eine Menge Aufsehen, als er während der Corona-Pandemie gegen die Lockdown-Regeln verstieß und in seinem Haus eine Party veranstaltete. Zu dieser Party lud er auch zwei Escortdamen ein – obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon in einer Beziehung mit seiner heutigen Ehefrau Annie Kilner war. Zusätzliche Verärgerung löste die Tatsache aus, dass Walker zuvor öffentlich für die Maßnahmen der Regierung geworben hatte.
Im Gegensatz zu Kruse entschuldigte sich Walker für sein Verhalten: „Ich weiß, dass ich in meiner Position als Profifußballer die Verantwortung habe, ein Vorbild zu sein. Deshalb möchte ich mich bei meiner Familie, meinen Freunden, meinem Fußballverein, meinen Fans und der Öffentlichkeit dafür entschuldigen, dass ich sie im Stich gelassen habe“, sagte er unter anderem.
Als Kind von Traurigkeit war auch der Däne Nicklas Bendtner nicht bekannt. Im Gegenteil: Der ehemalige Bundesliga-Profi des VfL Wolfsburg wurde als „Bad Boy“ des internationalen Fußballs berühmt. In seiner Biografie „Both Sides“ bezeichnet er Prostituierte im Fußball als „weitverbreitetes Phänomen“. „Das ist mit weniger Risiko verbunden, als Mädchen in der Stadt kennenzulernen. Glaubt mir, jeder in unserem Business hat von jemandem gehört, der so etwas schon einmal gemacht hat“, so Bendtner.