Bei Besuch im Flutgebiet: Mann pöbelt, Länderchef keilt zurück
Aktualisiert am 05.01.2024 – 13:53 UhrLesedauer: 36 Min.
Neuer Regen bringt neue Sorgen für die Hochwassergebiete. Die Bundeswehr zieht sogar ihren Einsatz vor. Die Informationen im Überblick.
Das Wichtigste im Überblick
Steinmeier würdigt Helfer in Hochwassergebieten
13.29 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte den Einsatz der Helfer in den Hochwassergebieten und lud sie zu seinem Neujahrsempfang ein. „Wir müssen allen, die schützen und retten, den Rücken stärken, sie alle sichtbar würdigen“, betonte Steinmeier.
Mit abklingendem Dauerregen ist eine Wetterbesserung in Sicht. Der Deutsche Wetterdienst hebt Unwetterwarnungen auf, doch die Hochwasserlage bleibt angespannt. Derzeit unterstützt die Bundeswehr in Sachsen-Anhalt bei der Deichsicherung. Zudem fordert der Deutsche Feuerwehrverband mehr Schutz für Deiche und ein Sonderprogramm für Katastrophenschutzausrüstung. Frost könnte in Hochwassergebieten zu Gebäudeschäden führen.
Oberleutnant: „Zivilbevölkerung ist an ihrer Grenze“
13.02 Uhr: Aufgrund des prognostizierten Dauerfrosts kann die Bundeswehr den Verlauf ihres Einsatzes im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt bislang nicht genau einschätzen. „Es sei nicht absehbar, was kommt,“ erklärte Oberleutnant Gabor Melcher. Entscheidungen werden kurzfristig getroffen. Viele Soldaten kommen aus Bad Frankenhausen; einige sind persönlich betroffen.
Im Landkreis Mansfeld-Südharz sind Felder und Straßen überflutet, weshalb die Bundeswehr angefordert wurde. „Die Zivilgesellschaft sei an ihrer Grenze,“ sagte Melcher. Rund 500 Helferinnen und Helfer sowie Hunderte Freiwillige unterstützen die Bemühungen. „Die Zusammenarbeit verläuft Hand in Hand,“ so Melcher. Die Bundeswehr bleibt so lange, wie sie benötigt wird.
Hochwasserlage in Hessen entspannt sich weitgehend
12.38 Uhr: In Hessen entspannt sich die Hochwasserlage nach dem Dauerregen allmählich. An den Unterläufen großer Gewässer sind jedoch weiterhin steigende Pegelstände möglich. Derzeit erreichen 23 Pegel die Meldestufe 1 und 7 die Meldestufe 2. Insbesondere in Nord- und Osthessen ist mit weiteren Anstiegen zu rechnen.
In Mittel- und Südhessen werden sinkende Wasserstände erwartet, obwohl einige Gebiete wie die Kinzig und die Nidder noch betroffen sind. Am Rhein hat der Pegel Mainz Meldestufe 1 überschritten, und es wird mit weiteren Anstiegen gerechnet.
Bundeswehreinsatz in Mansfeld-Südharz gestartet
12.20 Uhr: Die Bundeswehr hat mit ihrem Einsatz im Hochwassergebiet in Mansfeld-Südharz begonnen. Seit Freitagmittag helfen rund 200 Zeit- und Berufssoldaten an mehreren Stellen im Landkreis Mansfeld-Südharz beim Befüllen und Verteilen von Sandsäcken, wie eine Sprecherin der Bundeswehr erklärte. Ziel sei zunächst, einen Deichabschnitt in Oberröblingen, einem Stadtteil von Sangerhausen, zu stabilisieren.
Mit dem Einsatz in Sachsen-Anhalt sind nun erstmals auch Soldaten in Hochwassergebieten im Einsatz. In Niedersachsen wird derzeit nur Gerät und Material der Bundeswehr eingesetzt. Ein Einsatz von Soldaten wird auch dort derzeit vorbereitet. Die eingesetzten Soldaten stammen den Angaben zufolge aus Thüringen und Schleswig-Holstein.
Angaben einer Bundeswehrsprecherin zufolge werden in Sangerhausen etwa 200 Soldaten erwartet, die beim Füllen und Verteilen von rund 600.000 Sandsäcken helfen sollen. Einem Amtshilfeantrag des Landkreises Mansfeld-Südharz folgend sollen die Soldaten zunächst bis zum 14. Januar vor Ort sein. Es bestehe immer die Möglichkeit, dass der Antrag verlängert werde.
Hohe Bußgelder bei Betreten der Deiche in Hochwasserregionen
12.11 Uhr: In den Hochwasserregionen Niedersachsens werden hohe Bußgelder für das unerlaubte Betreten der Deiche verhängt. Oldenburg hat eine Allgemeinverfügung bis zum 15. Januar erlassen, mit Strafen bis zu 5.000 Euro.
Auch die Landkreise Verden und Osterholz haben ein Bußgeld von 400 Euro festgelegt, das bei Wiederholung verdoppelt wird. Der Landkreis Ammerland und die Stadt Haren im Emsland setzen ebenfalls auf Bußgelder gegen Hochwassertouristen. Ordnungswidrigkeiten am Deich können laut Niedersächsischem Deichgesetz (NDG) mit bis zu 5.000 Euro geahndet werden.
Hochwasserlage in Bayern entspannt sich: Frost im Anmarsch
12.07 Uhr: Die Hochwasserlage in Nordbayern entspannt sich langsam. Pegelstände in der Region Fränkische Saale fallen, und auch am Oberen Main gibt es Rückgänge. In Bad Kissingen besteht noch Meldestufe 3. Im Landkreis Coburg und am Main bei Kemmern stabilisieren sich die Pegel.