Untersuchungen zeigen, dass Senf verschiedene Schadstoffe enthalten kann. Welche Produkte sind betroffen? Und was sind das für Schadstoffe?
Speisesenf, Tafelsenf, Mostrich – es gibt verschiedene Bezeichnungen für Senf. Alle haben gemein, dass sie eine Würze besitzen, die aus Senfkörnern hergestellt wird. Neben Senfkörnern dürfen jedoch auch Wasser, Salz, Essig oder Genusssäuren sowie Gewürze nicht fehlen. Generell ist die Rezeptur jedoch meist einfach.
So gut und lecker, wie das alles klingt. Senf ist teilweise mit Giftstoffen belastet. Neben Erucasäure kann das auch Bisphenol F sein. Doch was ist Erucasäure? Und wie schädlich ist Bisphenol F?
Erucasäure ist eine Fettsäure, die im Senföl vorkommt. Der Gehalt liegt teilweise bei bis zu 50 Prozent und ist abhängig von der Menge der für die Rezeptur verwendeten Senfsaat.
Das Problem bei Erucasäure ist, dass ein übermäßiger Verzehr zur Verfettung des Herzmuskels (myokardiale Lipidose) führt, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Und das wiederum beeinträchtigt die Herzfunktion.
Zwar gelten seit 2019 für Senf strenge Höchstgrenzen für Erucasäure. Sie liegen bei 35 Gramm/Kilogramm. Das verhindert jedoch nicht, dass die Säure im Senf enthalten ist. So zeigt etwa ein Test von „Öko-Test“, dass einige Senf-Produkte vergleichsweise viel Erucasäure enthalten. Wer sehr viel Senf am Tag verzehrt, könnte dadurch seine Gesundheit gefährden. Wer jedoch Senf in normalen Mengen zu sich nimmt, braucht nichts zu befürchten.
In einem Test des NDR-Magazin „Markt“ gab es bei den getesteten Senf-Produkten keine erhöhten Erucasäure-Werte.
Allerdings enthielten die Testprodukte Bisphenol F. Bisphenol F (BPF) ähnelt dem Giftstoff Bisphenol A. Gemein haben beide, dass sie eine hormonelle Wirkung in der Umwelt haben, erklärt die Europäische Chemikalienagentur (ECHA). Allerdings fehlen aktuell noch valide Daten, die bestätigen, dass auch BPF dem menschlichen Hormonhaushalt und Immunsystem schadet.
In dem Test von „Öko-Test“ war bei fünf Senfen die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) herausgegebene TDI ausgeschöpft. „Ausgeschöpft“ heißt, dass ein 60 Kilogramm schwerer Erwachsener maximal 10 Gramm von dem betroffenen Senf essen sollte.
Bei den von „Markt“ getesteten Produkten wurde in drei Produkten BPF nachgewiesen. Darunter die Produkte von Löwensenf, Penny und Alnatura.
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit untersucht ebenfalls regelmäßig Senf. Dabei fällt immer wieder auf, dass es zahlreiche Kennzeichnungsmängel gibt. Dazu zählen etwa Fehler bei den Zutaten oder bei den Nährstoffen. Und auch der Zuckergehalt ist bei vielen Fruchtsenfsoßen sehr hoch.