Wer im Winter zu depressiven Beschwerden neigt, sollte das Problem ernst nehmen und angehen. Wie lässt sich einer Winterdepression vorbeugen?
Viele Menschen fühlen sich in der dunklen Jahreszeit nicht so munter wie im Frühling und Sommer. Eine Winterdepression, fachsprachlich „saisonal-affektive Störung“ genannt, geht aber nicht bloß mit leichter Müdigkeit einher. Die Betroffenen leiden in den Herbst- und Wintermonaten wochenlang an Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit, Konzentrationsproblemen und anderen depressiven Symptomen, welche sich in der Regel nur durch eine gezielte Behandlung lindern lassen. Anschließend ist es wichtig, Rückfällen vorzubeugen.
Dazu kann es einerseits notwendig sein, die ärztlich verordnete Therapie weiterzuführen. Andererseits können gewisse praktische Maßnahmen dabei helfen, das Risiko für erneute depressive Phasen zu verringern.
Winterdepression vorbeugen durch langfristige Behandlung
Eine Winterdepression wird für gewöhnlich mit einer Lichttherapie, einer Psychotherapie und/oder bestimmten Medikamenten (Antidepressiva) behandelt. Diese Maßnahmen können nicht nur akut, also kurzfristig Abhilfe schaffen, sondern auch für einen längeren Zeitraum zum Einsatz kommen.
Bei wiederkehrenden depressiven Beschwerden ist das oftmals sinnvoll und ratsam: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass insbesondere eine längerfristige Psychotherapie zur Vorbeugung von Rückfällen – zur sogenannten Rezidivprophylaxe – beitragen kann. Wie lange die Fortsetzung dauern sollte und wie genau diese gestaltet sein sollte, kann die Therapeutin oder der Therapeut einschätzen.
Ob und inwieweit sich dem erneuten Auftreten einer Winterdepression durch eine Lichttherapie vorbeugen lässt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Immerhin lässt sich diese Form der Behandlung aber recht unkompliziert in den Alltag integrieren: Die Betroffenen können es sich zur Gewohnheit machen, sich täglich nach dem Aufstehen für eine halbe Stunde bis Stunde vor die Tageslichtlampe zu setzen.
Winterdepression vorbeugen – auch Bewegung ist zu empfehlen
Um den für eine Winterdepression typischen wiederkehrenden Stimmungstiefs vorzubeugen, ist neben der professionellen Behandlung auch die Gestaltung des Lebensstils von Bedeutung. Ein geregelter Tagesablauf, regelmäßiger Kontakt zu lieben Menschen und Sport oder Bewegung sind einer stabilen Psyche zuträglich.
Welche Sportart geeignet ist und in welcher Intensität und Häufigkeit diese ausgeübt werden sollte, lässt sich auf Grundlage bisheriger Untersuchungen nicht sicher sagen. Klar ist, dass das auch von den individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen und den Vorlieben der Betroffenen abhängt. Darum ist es am besten, sich hierzu von der Ärztin oder dem Arzt beraten zu lassen. Gerade für Sportanfängerinnen und -anfänger ist es zudem empfehlenswert, das Training unter professioneller Anleitung durchzuführen.
Anstelle von Sport kann aber auch eine leichtere Form der körperlichen Ertüchtigung förderlich sein, etwa regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft.