Smartphone-Gigant Xiaomi steigt ins Geschäft mit E-Autos ein: Die Limousine SU7 wurde jetzt enthüllt und soll bald auf den Markt kommen.
Mit Smartphones und anderen Elektrogeräten ist Xiaomi groß geworden und hat sich mittlerweile zum weltweit viertgrößten Handyhersteller gemausert. Jetzt hat der chinesische Konzern sein seit 2021 angekündigtes, erstes Elektroauto vorgestellt: Der SU7 ist eine fast fünf Meter lange Viertürer-Limousine mit coupéhaftem Dachverlauf. Mit drei Metern Radstand dürfte sie viel Platz im Innenraum bieten – was für den chinesischen Markt wichtig ist.
Warum ist viel Platz wichtig für China?
Vor allem bei Geschäftskunden sind Autos mit viel Platz im Fond gefragt. Der Grund: Häufig werden sie durch die verstopften Städte chauffiert und nutzen die Zeit in Staus für die Arbeit. Dabei möchten sie es möglichst bequem haben. Deshalb erleben auch Vans in China einen Boom – in ihnen sind auch Geschäftsmeetings komfortabel möglich.
Der E-Antrieb basiert auf einer 800-Volt-Architektur, zwei Leistungsstufen sind zunächst geplant: Einstiegsvariante ist ein 220 kW/299 PS starker Heckantrieb in Kombination mit einer 74 kWh großen Batterie. Damit soll der SU7 aus dem Stand auf 100 km/h in 5,3 Sekunden sprinten und bis zu 210 km/h schnell sowie 668 Kilometer weit fahren.
Bis zu 800 Kilometer Reichweite
Alternativ steht ein zweimotoriger Allradantrieb mit 495 kW/673 PS mit 101,5 kWh großem Akku zur Wahl. Die „Max“ genannte Topversion soll in 2,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sprinten und auf maximal 265 km/h beschleunigen. Nach chinesischem Messzyklus sollen 800 Kilometer Reichweite möglich sein. Über 500 Kilometer Reichweite sollen sich innerhalb von 15 Minuten nachladen lassen.
Dass Xiaomi auf Elektronik spezialisiert ist und auch Tablets, Smartwatches, Kopfhörer sowie E-Roller herstellt, merkt man auch im Innenraum: Der Arbeitsplatz des SU7 ist digital eingerichtet. Hinterm Lenkrad gibt es eine 7-Zoll-Anzeige, die durch ein Head-up-Display in der Windschutzscheibe ergänzt wird. In der Mittelkonsole befindet sich zudem ein Infotainment-Touchscreen mit 16 Zoll (ca. 41 cm) Bildschirmdiagonale. Xiaomi-Chef Lei Jun sagte am Donnerstag, alle Geräte von Xiaomi könnten über eine firmeneigene Software mit den Fahrzeugen vernetzt werden.
Start ist spätestens 2025
Xiaomi wird für den SU7 allerdings keine Autofabrik bauen: Der chinesische Hersteller BAIC wird die Fahrzeuge bauen, die Batterien kommen von BYD und CATL.
Ende dieses Jahres oder Anfang 2025 dürfte der SU7 in China an den Start gehen. Xiaomi-Chef Lei sagte, Ziel von Xiaomi sei, „in 15 bis 20 Jahren harter Arbeit“ einer der fünf größten Automobilhersteller weltweit zu werden.