Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat im Rhein erneut giftige Schadstoffe festgestellt. Unbekannte Objekte bereiten den Umweltschützern Sorgen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat erneut Plastik im Rhein entdeckt. In den zwischen Köln und Düsseldorf entnommenen Proben fanden sich pro Kubikmeter Rheinwasser flussaufwärts durchschnittlich 1,1 fabrikneue Mikroplastikpartikel, wie Greenpeace mitteilte. Auffällig hoch sei die Konzentration am Chemiepark Dormagen.
Stellenweise ist die Verschmutzung den Angaben zufolge rund doppelt so hoch wie 2020 gewesen, als Greenpeace erstmals einen Report über die Belastung des Rheins mit Mikroplastik veröffentlichte. Bei einer Untersuchung Ende 2021 konnte die Umweltschutzorganisation pro Kubikmeter Rheinwasser 0,63 fabrikneue Mikroplastikpartikel pro Kubikmeter entdecken.
Erstmals hat Greenpeace nach eigenen Angaben bei den aktuellen Stichproben linsenförmige Plastikpartikel mit weniger als 0,5 Millimeter Durchmesser gefunden, die nicht zuzuordnen seien. Im Durchschnitt fanden sich 0,11 dieser Partikel pro Kubikmeter. Das Ergebnis lasse vermuten, dass es sich um Rückstände aus einer industriellen Produktion handelt.
Grob geschätzt transportiere der Rhein täglich 258 Millionen Mikroplastikpartikel Richtung Nordsee. Das ist mehr als doppelt so viel wie bei den Messungen 2021 (125 Millionen). „Es ist besorgniserregend, dass sich die Belastung vermutlich sogar verschlimmert hat und sich Partikelarten finden lassen, die uns bisher unbekannt waren“, sagt Julios Kontchou, Ökotoxikologe von Greenpeace. „Das NRW-Umweltministerium muss endlich feststellen, woher die Mikroplastikpartikel im Rhein stammen und die Verschmutzung beenden.“