In Niedersachsen gehen die Sandsäcke aus
Aktualisiert am 03.01.2024 – 03:44 UhrLesedauer: 9 Min.
Neuer Regen bringt neue Sorgen für die Hochwassergebiete. Viele Deiche sind durchnässt und damit weniger stabil. Die Infos im Überblick.
Das Wichtigste im Überblick
Niedersachsen gehen die Sandsäcke aus
3.20 Uhr: Für die Hochwasserbekämpfung greift Niedersachsen inzwischen auch auf die Reserven von Sandsäcken aus anderen Bundesländern zurück. Bis auf einen kleinen Rest sei die eigene Reserve von rund 1,9 Millionen eingelagerten Sandsäcken seit Beginn der Hochwasserlage vor Weihnachten mittlerweile abgerufen worden, teilte der zuständige Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Das Land hat inzwischen aber rund 1,5 Millionen weitere Sandsäcke aus anderen Bundesländern erhalten.
Pferd versinkt in Schlamm: Rettungsversuch scheitert
21.53 Uhr: Wegen des anhaltenden Regens ist ein Pferd in Halstenbek (Kreis Pinneberg) im Schlamm in Not geraten – und nach vergeblichen Rettungsversuchen schließlich eingeschläfert worden. Bei dem mehrstündigen aufwendigen Einsatz sei es nicht gelungen, das Tier zu retten, teilte die Feuerwehr am Dienstagabend mit. Das 32 Jahre alte Pferd sei so schwach gewesen, dass die Tierärztin und auch die Halterin entschieden, es einzuschläfern.
Damm in Altenglan könnte überströmt werden – Evakuierung
21.38 Uhr: In Altenglan im Landkreis Kusel müssen Menschen wegen Überschwemmungsgefahr am Dienstagabend ihre Häuser verlassen. Durch das ansteigende Wasser im Bereich des Regenrückhaltebeckens bestehe die akute Gefahr einer Überströmung des Damms im Bereich des Ortsteils Patersbach, teilte der Landkreis Kusel mit. „Die Anwohner werden unverzüglich aufgefordert, Ihre Häuser zu verlassen.“ Die Menschen können in der Mehrzweckhalle Altenglan unterkommen.
Auch Sachsen-Anhalt bittet Bundeswehr um Hilfe
21.20 Uhr: Nach Niedersachsen bittet nun auch Sachsen-Anhalt die Bundeswehr um Hilfe bei der Bewältigung der Hochwasserlage. Nach Informationen des „Spiegel“ hat der Landkreis Mansfeld-Südharz am Dienstag einen Amtshilfeantrag beim zuständigen Territorialen Führungskommando (TFK) der Bundeswehr gestellt. Wie ein Sprecher des TFK dem Nachrichtenmagazin am Dienstagabend sagte, bat der Kreis um fünf Trupps von jeweils 30 Soldaten, die beim Befüllen von Sandsäcken helfen sollen. Die Bundeswehrkräfte sollen ab dem 5. Januar zunächst eine Woche lang im Einsatz sein. Nach Angaben des TFK-Sprechers wird der Antrag derzeit geprüft, so „Spiegel“.
In Niedersachsen halten sich derzeit zehn Hubschrauber der Bundeswehr bereit, um Deiche zu verstärken und um gegebenenfalls Menschen zu retten. Bisher kamen sie noch nicht zum Einsatz.
Auto im Hochwasser stecken geblieben: Zwei Menschen gerettet
21.17 Uhr: Zwei Menschen sind mit ihrem Auto im Hochwasser stecken geblieben und mussten gerettet werden. Ein Mann fuhr am Dienstagnachmittag über eine gesperrte Straße in Celle, wie die Feuerwehr am Abend mitteilte. Der Autofahrer sowie seine Beifahrerin hätten das Auto erst verlassen können, nachdem Einsatzkräfte der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft den Wagen zurück an das Ufer geschoben hatten.
Schulpflicht wegen Hochwassers an einigen Schulen ausgesetzt
19.57 Uhr: Im Hochwassergebiet an der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen wird die Schulpflicht in einigen Orten ausgesetzt. In Kelbra, Roßla und Wallhausen bleiben die Schulen am Donnerstag und Freitag geschlossen, teilte der Landkreis Mansfeld-Südharz am Dienstagabend mit. Eine Notbetreuung werde eingerichtet. Die Grundschule Oberröblingen bleibe geöffnet, lediglich die Schüler aus Edersleben seien von der Schulpflicht befreit.
Seit dem vergangenen Samstag (30.12.) herrscht im Landkreis im Süden Sachsen-Anhalts der Katastrophenfall. Entlang der Helme sind derzeit Hunderte Einsatzkräfte im Dienst, um die Deiche zu verstärken, zu sichern und aufzubauen.
Das ist das Futter für unseren Dauerregen
18.31 Uhr: Seit Tagen sind Einsatzkräfte in überfluteten Gebieten Deutschlands unterwegs. Die Ursache für das Hochwasser liegt allerdings ganz woanders, wie Sie hier im Video sehen: