An Weihnachten war auf Mallorca nach einem vermeintlichen Messerangriff zunächst eine Frau festgenommen worden. Nun ist sie wieder frei – und der Verletzte in Haft.
Nach einer Bluttat im Badeort Cala Major auf der Ferieninsel Mallorca ist ein Mann in seinem Krankenhauszimmer festgenommen worden. Er hatte zunächst als Opfer einer mutmaßlichen Messer-Attacke gegolten. Doch wie die „Mallorca Zeitung“ und „Ultima Hora“ berichten, hat sich inzwischen der Verdacht gedreht.
Gerufen worden war die Polizei am Zweiten Weihnachtsfeiertag in die Wohnung eines Paares. Dort lag ein schwer verletzter Mann, jemand hatte ihm mit einem Messer in die Brust gestochen. Der 58-Jährige kam in ein Krankenhaus. Seine 59 Jahre alte Frau, die die Polizei alarmiert hatte, wurde festgenommen.
Erzählungen der Frau konnten nicht stimmen
Die angetrunkene Frau hatte sich bei der Befragung in Widersprüche verwickelt: Erst erklärte sie den Beamten, ein Einbrecher sei über ihren Mann hergefallen. Dann versuchte sie der Polizei weiszumachen, er sei in einer Bar angegriffen worden und habe sich von dort nach Hause geschleppt.
Der Mann bestätigte den Berichten zufolge zunächst die Erzählungen der Frau. Die Beamten nahmen an, um sie zu schützen. Denn wahr konnten laut „Ultima Hora“ beide nicht sein: In der Bar, in der der Mann an jenem Tag war, hatte es keine gewaltsame Auseinandersetzung gegeben. Und im Heim des Paares gab es keinerlei Einbruchspuren.
Angeblicher Mord-Versuch: Er wollte, dass sie in Haft kommt
Dann schwenkte der Mann um und sagte, in Wahrheit habe sie zugestochen. Die Frau, die schon einmal in einen ähnlichen Vorfall verwickelt gewesen sein soll, wurde festgenommen.
Doch nun stellt sich alles ganz anders dar: Nach gründlicher Prüfung sei die Polizei zum Schluss gekommen, dass der 58-Jährige die Tat wohl inszeniert und sich selbst in die Brust gestochen habe, berichteten die „Mallorca Zeitung“ und „Ultima Hora“. Sein Ziel sei die Festnahme der Frau gewesen. Er soll ihr die Geschichte vom Angriff in der Bar erzählt haben. Nun werden ihm häusliche Gewalt und Freiheitsberaubung vorgeworfen.