So wähnt sich Nagelsmann zwar auf dem richtigen Weg, weiß aber auch, an welchen Stellschrauben er noch zu drehen hat. Gilt es, nach dem Remis eines besonders herauszuheben, so ist es wieder einmal die Widerstandskraft der deutschen Mannschaft.
Zum sechsten Mal punktete das DFB-Team unter Nagelsmann nach einem Rückstand. Unter Hansi Flick wäre die Mannschaft möglicherweise auseinandergefallen. Unter ihrem aktuellen Coach offenbart sie einen wichtigen Kampfgeist, der insbesondere bei der WM in zwei Jahren von großer Bedeutung sein wird. „Ich glaube schon, dass wir in der Gesamtheit einen Glauben vermitteln“, teilte Nagelsmann diesen Eindruck und ließ eine kleine, aber feine Lebensweisheit fallen: „Nichts ist furchtbarer, als wenn einem etwas egal ist. Wir haben den Anspruch, dass die Mannschaft alles reinwirft. Und das haben wir heute gesehen.“
Im Optimalfall bekommen die Fans diese Qualitäten dann auch im Oktober zu sehen. In Zeneca geht es am 11. Oktober gegen Bosnien, ehe drei Tage später in München die Niederländer zum Rückspiel erwartet werden. Dass Nagelsmann dann an seinem Kader groß etwas verändern wird, ist nicht zu erwarten. Zu gefestigt und stabil zeigt sich die Mannschaft, die während der Heim-EM zusammengewachsen ist und den Widerständen trotzt. Auch einem nasskalten Abend in Amsterdam.