Wenn Musik auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt gespielt wird, werden dafür Gema-Gebühren fällig. Die könnten 2024 so hoch sein, dass die Stadt jetzt drastische Maßnahmen erwägt.
Die Vorbereitungen für den Nürnberger Christkindlesmarkt laufen. Streit gibt es offenbar weiter um die Gema-Gebühren, die die Stadt für Musik auf dem weltberühmten Markt entrichten muss. Die Stadt rechne alleine in diesem Jahr mit Gebühren in Höhe von 30.000 Euro, heißt es in einer Mitteilung. Eine derart hohe Summe, die die Verwaltung wohl dazu veranlasste, der Verwertungsgesellschaft jetzt offen zu drohen.
Hintergrund sei, dass die Gema, der Deutsche Städtetag und die Bundesvereinigung der Musikveranstalter (BVMV) einen eigenen Tarif für Weihnachtsmärkte aushandeln wollten. Diese Verhandlungen ließ die Gema jedoch offenbar scheitern – weshalb auch 2024 für den Christkindlesmarkt der reguläre Gema-Tarif angewendet werden würde, so die Stadt Nürnberg.
Nürnbergs Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU) sagt: „Das Vorgehen der Gema ist weder nachvollziehbar noch kooperativ.“ Natürlich wolle auch die Stadt, dass Künstler für ihre Musik fair vergütet werden, aber auch kommunale Veranstalter benötigten eine tragbare Gebührenstruktur.
Die Haltung der Gema schade nicht nur den Veranstaltern, sondern auch den Besuchern der Weihnachtsmärkte. Heilmaier kündigte an: „Wir werden daher weitere Schritte prüfen, wie vollständig Gema-freie Musik. Hier würde die Gema dann gar keine Gebühren mehr erhalten.“ Die Gema äußerte sich auf eine entsprechende Anfrage von t-online bislang nicht.
Bereits 2023 führte eine veränderte Tarifstruktur der GEMA zu Unverständnis beim Nürnberger Marktamt (Lesen Sie hier mehr). Während in der Vergangenheit rund 1.500 Euro Gema-Gebühren für den weltberühmten Weihnachtsmarkt fällig wurden, zahlte die Stadt im vergangenen Jahr eine fünfstellige Summe, wie der Bayerische Rundfunk berichtete.