Für Fadenpilze sind Füße ein gefundenes Fressen: Sie ernähren sich von der Hornsubstanz der obersten Hautschicht sowie dem Nagel.
Fast täglich haben unsere Füße unbemerkt Kontakt mit den Sporen. Zu einer Infektion kommt es nur dann, wenn die natürliche Schutzbarriere von Haut und Nägeln geschädigt ist. Besonders falsches Schuhwerk ist eine ideale Eintrittspforte für die Sporen.
Zu 90 Prozent sind die Fußnägel von dem Befall betroffen. Der Grund: Die Füße stecken den ganzen Tag in Schuhen. Daher spielt die Wahl des Schuhwerks eine bedeutende Rolle bei der Vorbeugung – auch von Fußpilz. Denn häufig geht eine Fußpilzinfektion, die meist in den Zehenzwischenräumen beginnt, dem Nagelpilz voraus.
Zu enges Schuhwerk erhöht das Nagelpilzrisiko
Alles was den Fuß einengt, auf ihn drückt, an ihm reibt oder ihn verletzt, erhöht das Infektionsrisiko. Dazu zählen neben unbequemen und spitz zulaufenden Frauenschuhen wie beispielsweise Pumps oft auch Sicherheitsschuhe, Wanderstiefel und Sportschuhe. Das Schuhwerk sollte immer bequem sein, gut sitzen, den Fußzehen genügend Platz bieten und nicht reiben.
Pilzsporen mögen Schweißfüße
Doch nicht nur mechanische Belastungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen Nagelpilzbefall. Ständiges Schwitzen schwächt die Füße ebenfalls. Das feucht-warme Klima lässt nicht nur die oberste Schicht von Haut und Nägeln aufquellen und stört so die natürliche Abwehrfunktion der Haut. Es lässt auch die Pilzsporen sprießen. Besonders in Schuhen und Strümpfen aus Synthetik-Materialien und in Sportschuhen schwitzen die Füße.
Sportschuhe immer gut trocknen lassen
Am besten wählt man Schuhe aus Leder oder anderen atmungsaktiven natürlichen Stoffen. Auch Baumwollsocken saugen Feuchtigkeit gut auf. Nach dem Sport ist es zudem wichtig, die Schuhe ausreichend zu lüften und vollständig trocknen zu lassen. Viele Hautärzte raten sogar, dasselbe Paar Schuhe nie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu tragen.
Nagelpilz: Desinfektionsmittel schwächen die Hautbarriere
Desinfektionssprays können ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung für die Schuhpflege sein. Aber Achtung: Auf der Haut haben die Mittel nichts zu suchen. Sie schwächen die natürliche Schutzbarriere der Füße. Auch die im Schwimmbad oft vorhandenen Desinfektionsspender sollte man meiden. Besser ist es, zu Sandalen zu greifen, um den Kontakt mit den Sporen zu umgehen. Das gilt auch für Sportduschen und Saunen.
Handtücher und Socken bei mindestens 65 Grad waschen
Da sich Pilzsporen sehr schnell verbreiten und hochansteckend sind, sollten Handtücher, Socken und Badematten vorbeugend bei mindestens 65 Grad gewaschen werden. Außerdem ist es ratsam, immer ein eigenes Handtuch zu benutzen und Nagelschere und -feile nicht mit anderen zu teilen.
Feuchte Zehenzwischenräume vermeiden
Damit die Sporen nicht über die aufgeweichte Haut eindringen können, ist es wichtig, die Füße nach dem Duschen gut abzutrocknen. Tipp: Wer einen Föhn zu Hilfe nimmt, trocknet mit der warmen Luft auf die Zehenzwischenräume zuverlässig. Empfehlenswert ist zudem, vor dem Schlafengehen die Füße mit einer pflegenden Creme zu versorgen und darauf zu achten, die Nägel immer kurz zu schneiden.
Fußfehlstellungen erhöhen das Nagelpilzrisiko
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es dennoch zu einer Nagelpilzinfektion kommen. Etwa aufgrund erblicher Veranlagung oder einem geschwächtem Immunsystem. Auch Diabetes, Durchblutungsstörungen sowie Fußfehlstellungen erhöhen das Risiko
Nagelpilz erkennen
Hinweise auf einen Befall geben Veränderungen des Nagels. So wird dieser spröde und splittert. Häufig treten weiße oder gelbliche Verfärbungen auf. Bei vielen Betroffenen verdickt sich der Nagel. Im schlimmsten Fall kann die gesamte Nagelplatte von dem Pilz zerstört werden. Schmerzhaft ist Nagelpilz allerdings nicht.
Bereits eine Spore kann zu einer Neuansteckung führen
Bei Nagelpilz sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann am besten einschätzen, wie weit der Befall bereits fortgeschritten ist und welche Behandlung am erfolgversprechendsten ist. Je nach Ausprägung müssen neben der äußerlichen Anwendung von Salben manchmal auch Medikamente eingenommen werden. Nur eine konsequente Behandlung über viele Monate hinweg kann den Pilz abtöten. Bereits eine Spore kann zu einer Neuansteckung führen.