Der bayerische Politiker will die „gebeutelte“ Essener Innenstadt besuchen. Doch ein Gastwirt verweigert ihm den Zutritt.
Der geplante Besuch des bayerischen Vize-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in Essen sorgt für Wirbel. Eine für Freitag, den 6. September, angesetzte Veranstaltung mit dem Freie-Wähler-Chef muss kurzfristig umgeplant werden, nachdem der vorgesehene Veranstaltungsort abgesagt hat.
Ursprünglich sollte nach einem Rundgang durch die Essener Innenstadt eine Diskussionsrunde zum Thema Sicherheitspolitik mit stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Manuel Ostermann, im Gasthaus „Der Löwe“ am Kopstadtplatz stattfinden. Doch Inhaber Lars Becker hat die Reservierung storniert.
Seine Begründung: Becker wolle sich „möglichst weit weg von den Rändern bewegen“ und könne den Verlauf der Veranstaltung „überhaupt nicht einschätzen“. Der Gastronom distanzierte sich gegenüber der „WAZ“ deutlich von der geplanten Veranstaltung: „Ich wohne und arbeite in der Essener Innenstadt, und mir braucht kein bayerischer Landwirt vom Dorf erklären, was hier los ist.“
Das Essener Bürger Bündnis (EBB), das Aiwanger eingeladen hatte, reagierte prompt auf die Absage. In einem Facebook-Beitrag am Dienstagabend versicherte das EBB: „Keine Sorge liebe Freunde, die Veranstaltung findet statt und Hubert Aiwanger kommt in die Innenstadt Essen!“ Man habe bereits eine neue Location gefunden.
Der Besuch Aiwangers steht laut EBB im Zusammenhang mit der „politischen Diskussion um die Änderung des Waffenrechts“. Der Freie-Wähler-Chef wolle sich ein Bild von der Essener Innenstadt machen, die laut EBB von „Drogenhandel, Clanstrukturen und dem Niedergang des Einzelhandels gebeutelt“ sei.