Der Messerangriff von Solingen erschüttert die Bundesrepublik. Nun gibt es neue Details zur Tat und zur Festnahme des Verdächtigen.
Eine Woche nach dem Messeranschlag in Solingen werden neue Details bekannt. Laut Informationen des „Spiegel“ liegt den Ermittlern ein Video vor, das einen Teil der Tat zeigt. Zudem berichtet das Nachrichtenmagazin, dass der mutmaßliche Attentäter Issa al-Hassan die Lage am Tatort, dem Fronhof in Solingen, kurz vor der Tat ausgekundschaftet haben soll. Danach soll er Teilnehmer auf der 650-Jahr-Feier der Stadt gezielt mit Stichen gegen Hals und Oberkörper angegriffen haben.
Dem Bericht zufolge dauerte der Anschlag lediglich wenige Sekunden, bevor al-Hassan floh und sich in der Innenstadt versteckte. Erst rund 24 Stunden nach der Tat konnten Ermittler den 26-jährigen Syrer festnehmen.
Video | Hier wird der mutmaßliche Täter zum Haftrichter gebracht
Quelle: reuters
Der „Spiegel“ schreibt weiterhin, dass al-Hassan nicht, wie zunächst berichtet, in seiner Flüchtlingsunterkunft festgenommen worden sei, sondern in der Solinger Innenstadt. Demnach ist eine Polizeistreife auf den Mann aufmerksam geworden, als er noch immer mit Blut am Körper und durchnässt aus einer Hecke hervortrat. In der Unterkunft des Tatverdächtigen fanden Ermittler demnach ein siebenteiliges Messerset, in dem eines der Messer fehlte – ein Tranchiermesser mit 15 Zentimeter langer Klinge. Dabei soll es sich um die Tatwaffe handeln.
Bei dem Messerangriff auf einem Stadtfest in Solingen waren vor einer Woche drei Menschen getötet und acht weitere teils schwer verletzt worden. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den Tatverdächtigen unter anderem wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Der Tatverdächtige war Ende 2022 über Bulgarien nach Deutschland gekommen. Er sollte nach den EU-Asylregeln eigentlich nach Bulgarien überstellt werden. Dies geschah jedoch nicht, weil der Mann am vorgesehenen Tag im Juni 2023 nicht angetroffen wurde.