Der Verkauf von Wärmepumpen war in Deutschland zuletzt eingebrochen. Der Chef der Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie blickt trotzdem optimistisch in die Zukunft.
Trotz der schwachen Zahlen beim Einbau von Wärmepumpen rechnet die deutsche Heizungsindustrie mit einer baldigen Trendumkehr. „Für 2025 sehen wir das berühmte Licht am Ende des Tunnels. Wir haben eine attraktive Förderung, das Handwerk hat Kapazitäten, die technischen Lösungen sind überzeugend“, sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie, Jens Wischmann, den Medien der Gruppe Ippen.
Der Absatz von Wärmepumpen war zuletzt eingebrochen, wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) Ende Juli mitteilte. Verkauft wurden im ersten Halbjahr 90.000 Geräte – ein Minus von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das vergangene Jahr war noch ein Rekordjahr für den Verkauf von Wärmepumpen gewesen. Das BMWK führte auf Anfrage Vorzieheffekte und höhere Zinsen als mögliche Gründe für den Absatzrückgang in diesem Jahr an.
Wischmann sieht dagegen Tendenzen, dass die Zahlen künftig wieder steigen. „Aktuelle Förderantragszahlen lassen einen leicht positiven Trend bei den Förderungen zur Wärmepumpe erkennen. Die Zahlen gehen hoch, wenn auch verhalten.“ Die Nachfrage sei generell da, nur würde der Einbau sich über einen längeren Zeitraum erstrecken als zunächst gedacht.
Eine Triebfeder sieht Wischmann auch darin, dass Deutschland ab 2027 in den Europäischen Emissionshandel einsteigen wird und dadurch fossile Energie generell teurer werden wird. An eine Änderung der Bestimmungen glaubt Wischmann weder in Deutschland noch auf Ebene der Europäischen Union. „Der CO₂-Preis wird kommen und das Heizungsgesetz wird sicher nicht zurückgenommen werden. Weder auf EU- noch auf Bundesebene.“
Das neue Heizungsgesetz sieht generell vor, dass von 2024 an jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Die Regelungen greifen aber zunächst nur für Neubauten in einem Neubaugebiet. Funktionierende Heizungen können weiter betrieben werden.