Der Gewerkschafter lässt auch nach dem beigelegten Streit mit der VW-Konzernführung die Muskeln spielen.
Frankfurt Nach der Beilegung der Führungskrise bei Volkswagen warnt die IG Metall den Konzernchef Herbert Diess vor neuen Provokationen. „Das ist jetzt nochmal ein letzter Versuch der Zusammenarbeit“, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ laut Vorabbericht. „Wir tun das in der Hoffnung, dass seine erratischen Ausbrüche ein Ende finden.“ Wenn nicht, werde man sich dem Thema neu stellen müssen. „Ich mache mir da keine Illusionen.“
Diess hatte den Betriebsrat Ende September durch Überlegungen über einen möglichen Abbau von Zehntausenden Arbeitsplätzen gegen sich aufgebracht. Erst nach einer langwierigen Kompromisssuche gelang es vor intestine einer Woche, den Streit mit einer weiteren Erosion der Macht von Diess zu beenden.
VW-Markenchef Ralf Brandstätter rückt zu Jahresbeginn in den Konzernvorstand auf und übernimmt das neue Ressort „Volkswagen Pkw“. Konzernchef Diess soll Mitte 2022 die Leitung des wichtigen, zuletzt schwächelnden China-Geschäfts an Brandstätter abgeben, behält aber die Verantwortung für die Volumenmarken und wird oberster Chef der Software program-Tochter Cariad.
Der 63-Jährige bleibt zudem verantwortlich für die Strategie auf Feldern wie Software program und Batterien. „Wenn Herbert Diess das Unternehmen als Vorstandsvorsitzender nach vorne entwickeln will, muss er sich da beweisen“, sagte Hofmann. Man könne die Vergangenheit nicht ausradieren. Trotzdem sei es für VW jetzt die richtige Lösung, „dass wir als Arbeitnehmer einen Grundkonflikt mit den Anteilseignern vermeiden konnten und fürs Erste mit Herrn Diess weitermachen“.
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Dessen strategische Kompetenz sei unumstritten, aber das allein sei nicht genug für einen Vorstandsvorsitzenden, sagte Hofmann. „In meinem Verständnis gehört dazu auch eine Fähigkeit, die Mannschaft zu begeistern. Das macht man nicht über Twitter oder Linkedin, sondern durch gute und verbindliche Kommunikation.“
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