Ein glänzender Wagen? Schnell und einfach geht das in der Waschanlage. Doch nicht immer ist das Ergebnis zufriedenstellend – es kann sogar zu einem richtigen Ärgernis werden.
Staub, Pollen, Vogelkot: All das sollte schnellstmöglich vom Auto entfernt werden, um den Lack zu schützen. Die Fahrt in die Waschanlage kann jedoch böse enden – beispielsweise wenn die Bürsten nicht gewartet und die Reinigungsmittel veraltet sind. Wann sollten Sie die Waschanlage lieber meiden? Und lohnen sich die Spezialprogramme wie eine Unterbodenwäsche?
Die Spezialprogramme der modernen Auto-Waschanlagen sind laut Experten des ADAC nicht immer zu empfehlen. Teilweise reiche das einfache Waschprogramm aus.
Sparen können Autofahrer zudem bei Zusatzprogrammen wie beispielsweise die Versiegelung und Wachsen. Sie „sind zwar oft gut fürs Augen bringen aber wenig für die Haltbarkeit des Fahrzeugs“, heißt es laut ADAC.
Es gibt sogar Zusatzprogramme, die dem Wagen schaden können wie beispielsweise eine automatische Unterbodenwäsche, sagt der ADAC. Bei diesem Spezialprogramm werde mit hohem Druck Wasser in Bereiche gespritzt, wo es nicht hingehöre. Dadurch kann Flüssigkeit in die beweglichen Teile der Mechanik sowie in die empfindliche Elektrik dringen und Schäden verursachen.
Damit das Auto wirklich sauber wird, sollten Autofahrer die Vorwäsche nutzen – am besten per Hand, rät der ADAC. Dabei sei es nicht relevant, ob der Kunde diese selbst durchführe oder ein Mitarbeiter der Waschstraße diese vornimmt. Mithilfe der Hochdrucklanze können so Problemstellen wie beispielsweise die Räder und die Windschutzscheibe gereinigt werden. Eine automatisierte Vorwäsche beziehungsweise Portalanlagen schaffen dies nicht, so der Autoclub.
Und noch einen weiteren Sinn hat eine Vorwäsche per Hand: Haften zu viele Schmutzpartikel auf dem Lack, könnten diese bei der Hauptwäsche wie Schmirgelpapier wirken und so Kratzer verursachen.
Weder die Waschdauer noch der Preis ist laut Experten eine geeignete Kennziffer, um etwas über die Qualität der Waschanlage sagen zu können. Der ADAC rät, bei der Wahl auf die eigenen Sinne zu vertrauen. Riecht die Waschanlage sowie das darin genutzte Wasser beispielsweise unangenehm, faulig oder stark parfümiert, könnte das ein Zeichen für eine schlechte Qualität sein.
Die Auto-Experten raten neben dem Riechtest auch zu einer Kontrolle der Bürsten. Diese sollten sauber und in einem guten Zustand sein. Andernfalls können sie Kratzer auf dem Autolack hinterlassen.
Ein weiterer Tipp des ADAC: die bereits gewaschenen Wagen anschauen. Hierdurch könnten Autofahrer mehr über die Qualität der Waschstraße erfahren.
Vor Nutzung sollte der Autofahrer die Allgemeinen Geschäftsbedingungen lesen, die der Betreiber sichtbar aushängen muss. In ihnen steht unter Anderem, wer für Schäden an der Karosserie oder Lackschäden haftet.
Oftmals steht allerdings der Kunde in der Beweispflicht, dass der Schaden in der Waschanlage entstanden ist und nicht bereits schon vorher bestand. Zudem muss der Fahrer beweisen, dass er die Waschanlage mit entsprechender Sorgfalt benutzt hat und der Schaden nicht durch sein Fehlverhalten verursacht wurde.
Wie oft Fahrer mit dem Wagen in die Waschanlage sollten, hängt davon ab, wie oft sie damit fahren, wo es parkt und natürlich von der Jahreszeit. Parkt das Fahrzeug unter einem Baum und ist somit regelmäßig von Vogelkot und Pollen bedeckt, sollte es häufiger gereinigt werden als ein Auto, dass hauptsächlich in einer Garage steht. Durchschnittlich reinigen Autobesitzer ihren Wagen alle zwei Wochen.