Scholz im Hochwassergebiet angekommen
Aktualisiert am 31.12.2023 – 11:32 UhrLesedauer: 47 Min.
Ergiebige Niederschläge lassen die Flüsse in Deutschland bedrohlich ansteigen. Viele Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Kaum Entwarnung in den Hochwassergebieten: Vor allem in Niedersachsen bleibt die Lage auch am Samstag angespannt. In Sachsen ist die Hochwassergefahr hingegen größtenteils gebannt. Doch der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt weitere Regenfälle für Anfang kommender Woche voraus.
Deichdurchbruch an der Helme wird vertieft
11.31 Uhr: Als Reaktion auf die weiter angespannte Hochwasserlage an der Helme an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt soll ein Deichdurchbruch vertieft werden. Die Arbeiten würden im Tagesverlauf erfolgen, teilt das Landratsamt des Kyffhäuserkreises in Sondershausen mit. Dabei gehe es um die Vertiefung eines bereits in den vergangenen Tagen mehrfach vergrößerten Deichdurchbruchs in Thüringen, durch den ein Teil des Hochwassers der Helme auf landwirtschaftliche Flächen geleitet werde.
Ziel sei es, die Ortschaften Mönchpfiffel-Nikolausrieth sowie Heygendorf im Kyffhäuserkreis zu schützen. Das Rieth bei der Ortschaft habe noch Kapazitäten, um Wasser aufzunehmen, sagt ein Sprecher des Landratsamtes.
Wegen des gestiegenen Grundwasserspiegels in Mönchpfiffel-Nikolausrieth kann ein Teil der Einwohner Bäder und Sanitärräume in ihren Häusern derzeit nicht nutzen. Den Menschen sei ein Sanitärcontainer zur Verfügung gestellt worden. Der kleine Ort hat rund 300 Einwohner. Laut Landratsamt ist die Helme durch den stetige Wasserablauf aus dem Stausee Kelbra in Sachsen-Anhalt weiterhin belastet.
Bundeskanzler Scholz in Hochwassergebiet eingetroffen
11.10 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist zu einem Besuch in den Hochwassergebieten in Niedersachsen eingetroffen. Im Hubschrauber landete der Kanzler in der besonders betroffenen Stadt Verden an der Aller, wo er mit Einsatzhelfern über die aktuelle Lage, die getroffenen Schutzmaßnahmen und die zu erwartende weitere Entwicklung sprechen wollte. Im Anschluss war ein Besuch am Aussichtspunkt „Panoramablick“ am Klusdamm geplant, wo Scholz einen Blick auf die Flutgebiete werfen wollte.
Anschließend ist in Verden eine Begegnung von Scholz, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Landesinnenministern Daniela Behrens (beide SPD) mit vom Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vorgesehen. Außerdem möchte sich der Kanzler nach Angaben eines Regierungssprechers bei den anwesenden Hilfskräften von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) sowie weiteren Freiwilligen bedanken.
Sachsen: Alarmstufe an der Elbe sinkt
9.58 Uhr: Das Hochwasser der Elbe ist in Sachsen an den meisten Messpunkten auf die Alarmstufe 1 gefallen. Sowohl am Pegel Dresden als auch in Schöna an der tschechischen Grenze sowie flussabwärts in Riesa galt am Sonntag die niedrigste Alarmstufe. Am Pegel Torgau in Nordsachsen bestand laut einer Übersicht des Landeshochwasserzentrums keine Hochwasserwarnung mehr.
In der Landeshauptstadt Dresden wurde am Silvestermorgen ein Wasserstand von 4,48 Meter gemessen. Am Vortag waren es noch 5,30 Meter gewesen. Die Hydrologen rechnen für die nächsten Tage mit stagnierenden Wasserständen. Das bedeutet, dass die Alarmstufe 1 voraussichtlich noch einige Tage bestehen bleibt. Sie gilt in Dresden ab 4 Metern. Normal sind rund 2 Meter.
Scholz reist am Sonntagvormittag ins Hochwassergebiet nach Niedersachsen
8.07 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist ins Hochwassergebiet im Norden Niedersachsens. Das teilt die niedersächsische Staatskanzlei mit. Scholz, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sowie Landesinnenministerin Daniela Behrens (SPD) werden am Sonntagvormittag bei Verden nahe Bremen erwartet.
Zunächst ist laut Staatskanzlei ein Rundflug über die besonders betroffenen Gebiete vorgesehen. Gegen 11.00 Uhr werden die Politiker dann in Verden an der Aller vom Landesbranddirektor über die Hochwasserlage, die getroffenen Schutzmaßnahmen und die zu erwartende weitere Entwicklung informiert. Im Anschluss wollen sich Scholz, Weil und Behrens mit Bürgern austauschen, die vom Hochwasser betroffen sind. Anschließend möchte sich der Kanzler bei den Hilfskräften bedanken, heißt es von der Staatskanzlei.