Verdi erhöht den Druck im Streit für höhere Gehälter beim WDR: Am Donnerstag stehen in Dortmund Mitarbeiter auf den Straßen. Das Programm des Senders ist betroffen.
In den Tarifverhandlungen zwischen dem WDR und der Gewerkschaft Verdi erhöht die Gewerkschaft seit diesem Donnerstag den Druck: Seit 2 Uhr am Morgen streiken die Verdi-Beschäftigten bei dem Sender – genau 24 Stunden soll der Streik andauern.
Vor dem Fußballmuseum in Dortmund versammelten sich am Donnerstag dutzende Beschäftigte des Senders zur zentralen Protestkundgebung. Auch in Köln, Aachen und Bonn wurde demonstriert, wie der DJV NRW auf X mitteile.
Die Streiks hatten am Morgen bereits Auswirkungen auf das Programm. Zuschauer des „Morgenmagazins“ hatten über mehrere Stunden immer wieder dieselben Beiträge gesehen. „Die erste halbe Stunde wurde live gesendet und aufgezeichnet. Diese halbe Stunde musste daraufhin als „Kompaktversion“ halbstündig bis neun Uhr wiederholt werden“, so der WDR. Zum Beispiel sah man mehrmals einen Beitrag über einen Leuchtturmwärter auf der Insel Wangerooge.
Der öffentlich-rechtliche Sender blendete in einem Info-Laufband für die Zuschauer stellenweise ein, dass man wegen eines Warnstreiks nicht live sende. Auch das Moderatorenteam sprach den Ausstand an.
Die Gewerkschaftler halten das aktuelle Angebot der WDR-Geschäftsleitung, eine Erhöhung der Gehälter um 2,25 Prozent zum Jahreswechsel bei einer Laufzeit von 30 Monaten, für nicht ausreichend. Sergio Peder, Gewerkschaftssekretär bei Verdi, warf dem Sender vor, die Leistungen der Mitarbeitenden zu „missachten“.
Mit dem Angebot bleibe der WDR trotz mehrerer Verhandlungsrunden hinter dem jüngsten Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes der Länder zurück, deren Verhandlungsergebnisse für die Gespräche bei dem Sender zuletzt meist als Orientierung gegolten hätten. Zudem beinhalte das Sender-Angebot eine deutliche Verschlechterung für die freien Mitarbeiter des Senders.
Die Gewerkschaft fordert dagegen eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent für Freie und Angestellte, die bei den Festangestellten mindestens aber 500 Euro betragen müsse. Für Auszubildende solle es 250 Euro mehr im Monat geben.