Ein Pfändungsschutzkonto schützt das Guthaben in Höhe des individuellen Freibetrags. Hierauf kommt es an, wenn Ihr Konto überschritten ist.
Für Besitzer eines P-Kontos ist das Auskehrungskonto von Bedeutung. Dort landet Geld, das über dem Freibetrag liegt und nicht genutzt wurde. Erfahren Sie hier, wann es an den Gläubiger fließt.
Singles ohne besondere Kosten und Unterhaltsverpflichtungen haben Stand 2024 einen monatlichen Pfändungsfreibetrag von 1.402,28 Euro. Im Rahmen dieses Betrags können Sie über Ihr P-Konto verfügen. Sind Sie unterhaltspflichtig, ist es auf Antrag möglich, die Freibeträge zu erhöhen.
Überschreiten Sie den Freibetrag, ist das Geld jedoch nicht automatisch verloren. Guthaben, das die Grenzen des P-Kontos überschreitet, wird auf ein Auskehrungskonto verschoben. Nach Ablauf des jeweiligen Monats bucht die Bank dieses Guthaben wieder aufs Konto zurück. Es gilt als „Einkunft“ und wird dem Guthaben des P-Konto-Besitzers zugeschrieben.
Beispiel: Frau A hat einen Pfändungsfreibetrag von 1.402,28 Euro. Im Februar hat sie Einkünfte in Höhe von 1.600,24 Euro. Sie überschreitet ihr P-Konto um 197,96 Euro, die auf das Auskehrungskonto transferiert werden. Zum Monatswechsel im März wird dieses Geld in Form von Guthaben wieder gutgeschrieben. Für den Monat März darf Frau A jetzt nur noch 1.204,32 Euro Einkommen haben, sonst überschreitet sie den Freibetrag des P-Kontos erneut.
Die Auskehrung an den Gläubiger erfolgt erst im dritten Monat. Denn: Die Beträge auf dem Auskehrungskonto werden in erster Linie dazu genutzt, Einkommensschwankungen auszugleichen. Überschreitet der Geldeingang den Freibetrag beim P-Konto erneut, darf die Bank an den Gläubiger auskehren.
Um ein Pfändungskonto zu löschen, ist ein aktiver Antrag bei der Bank erforderlich. Liegen keine aktuellen Pfändungen vor, handelt es sich aber um ein P-Konto, ist das Guthaben in voller Höhe verfügbar. Es gibt keine Freibeträge, auch über größere Beträge kann uneingeschränkt verfügt werden. Wenn absehbar ist, dass keine Pfändungen mehr eingehen, lohnt es sich, das P-Konto wieder in ein normales Konto umzuwandeln, auch um den Schufa-Score zu verbessern.
Oft passiert es im Rahmen von Nachzahlungen, dass das P-Konto einmalig überschritten wird. Energiepreispauschale, Soforthilfe, Rückzahlung von Bürgergeld oder sonstige Nachzahlungen sind der Hauptauslöser. Das Geld wird in diesem Fall nach Ende des jeweiligen Monats auf das Auskehrungskonto übertragen.
Ist der Freibetrag durch das Einkommen bereits ausgeschöpft, ist ein Antrag auf Freigabe erforderlich. Dieser wird bei Gericht gestellt und bewirkt, dass das Geld zur freien Verfügung steht. Auch wenn es zwischenzeitlich auf dem Auskehrungskonto liegt, können Sie bis zum dritten Monat darüber verfügen.