Die Polizei hat einen Mann in einem ICE festgenommen. Nun ist klar: Es handelt sich nicht um einen Ex-RAF-Terroristen.
Die Bundespolizei hat einen Mann in einem ICE am Bahnhof Berlin-Spandau festgenommen. Es soll sich laut „Bild“ um den Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg handeln. Zuvor hatten Zeugen berichtet, dass der gefasste Mann sein RAF-Mitstreiter Ernst-Volker Staub sei. Nun erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden der Deutschen Presse-Agentur, dass es keiner der gesuchten Ex-RAF-Terroristen ist: „Die Überprüfungen haben ergeben, dass es sich um keinen Gesuchten handelt.“ Der Mann wurde wieder entlassen.
Eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen bestätigte zuvor t-online, dass es nach einem Bevölkerungshinweis einen gemeinsamen Einsatz von LKA und Bundespolizei gab. Die LKA-Sprecherin sagte lediglich, dass die Festnahme im Zusammenhang mit den Gesuchten Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69) stehe.
Auch die Bundespolizei bestätigte den Vorfall. Es habe jedoch einen Einsatz der Polizei am Dienstagabend am Bahnhof Berlin-Spandau gegeben. Nähere Informationen lägen nicht vor.
Zuletzt hatte es am 18. Juli einen größeren Polizeieinsatz in Berlin gegeben. Auch damals hatten Zeugen den Beamten gemeldet, dass sie Staub auf einem Passagierschiff auf der Spree erkannt haben wollten, sagte ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur.
Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden gegen die ehemaligen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Daniela Klette und Burkhard Garweg wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubs in mehreren Fällen. Klette wurde Ende Februar in Berlin-Kreuzberg festgenommen, nach Staub und Garweg wird weiter gefahndet. Sie gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. 1998 erklärte sich die RAF, die mehr als 30 Menschen getötet hatte, als aufgelöst.